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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Teil 26

Norderney Kurier (Serie erschien vom 04.07.2014 - 06.03.2015)

Wartehalle dient als Unterkunft - Bauboom kurbelt Umschlag am Hafen an - Lebensmittel werden knapp

Eine Gruppe Wehrmänner der Inselwache wurde auch am Hafen stationiert. Ihre Unterkunft war die 1890 erbaute Wartehalle. Sie hatten die Hafenanlagen zu beaufsichtigen und die Beobachtung vom Molenkopf zur Wattseite (Südseite) hin in Augenschein zu halten und zu sichern.

Diese Gruppe mit ihrem Außenposten hatte wohl den interessantesten Auftrag aller Außenposten der Inselwache, weil hier ständig alles in Bewegung war. Rechts vor dem Molenkopf wurde der neue Marine-Flugplatz angelegt. Die Kaianlagen wurden erweitert und dann kam schließlich der Boom mit dem Güterumschlag von Baumaterialien und militärischen Gerätschaften. Auch frischen Fisch hatten sie genug zu essen. Die Gefahr von Langeweile unter den Kameraden ist hier gewiss nicht aufgekommen. Der größte Feind aber war das Wetter und dagegen bekamen sie eine gute Ausrüstung in Form von Schaffellmänteln. Der Außenposten "Hafen" war den ganzen Krieg über mit Norderneyer Wehrmännern besetzt. Die Zusammenarbeit mit dem Zoll, deren Dienststelle an der Marienstraße 1 ihr Zuhause hatte, war gut.

Fischereigeschäft

Auch der damalige Muschelwurstfabrikant Josef Ernst war zu der Zeit ein ständiger Hafenbesucher, der aus beruflichen Gründen die Ware von den Norderneyer Fischern in Empfang nahm, um sie sofort weiter zu verarbeiten. Ernst hatte wegen der aufkommenden Lebensmittel-Knappheit eine kleine Muschelwurstfabrikation begonnen. Später, Ende 1918, machte er sich noch einen Namen als "roter General" und von 1948 bis 1952 wurde er Bürgermeister der Gemeinde Norderney.

Karl Etzold, der in jener Zeit die Mittelschule besuchte, schreibt in seiner Erzählung über die aufkommende Notlage unter anderem: "Am Hafen erwarteten wir die Fischerboote. Dort bekam ich eine Dose mit Schellfischleber vom Schiffer Ulrichs aus der Göbenstraße, weil ich dessen Sohn Jan bei den Schularbeiten unterstützte und vornehmlich englische und französische Vokabeln abhörte."
Und heute, 100 Jahre später, gibt es keine Norderneyer Berufsfischer mehr.

Die schwere Januarflut

Die schwere Januar-Sturmflut 1916 bringt auch den Hafenposten in Bedrängnis. Die Januarflut hat nicht nur die Wilhelmshöhe am Nordstrand zerstört. Zugleich wurden der ganze Hafen überflutet und riesige Sandablagerungen auf der Westseite weggespült. Große Schäden wurden an fast allen Hafenschuppen, die als Lager für das Norderneyer Gewerbe genutzt wurden, zerstört. Gut zu erkennen sind auf dem Bild unten auch die Bahnschienen der Lorenbahn für die Sandbeförderung zum neuen Flugplatz an der Südseite der Insel. Das Gebäude links wird der spätere Lockschuppen der Marinebahn und danach als Werkstattgebäude genutzt.

Heute ist das Grundstück der Natur wieder übergeben und am Deichfuß verläuft jetzt ein Graben, der überschüssiges Regenwasser aufnehmen soll.

Kaianlagen

Die Sandsackbarrikaden sollten sicher ihr Territorium markieren. Das Segelschiff links vom Frisiadampfer ist ein Frachtschiff. Gut zu erkennen ist, wie viel niedriger damals die Kaianlagen lagen. Das Terrain vor den Sandsäcken ist der Vorplatz der Wartehalle. Das damalige Molenfeuer stand auf einem Deich aus Basaltsteinen.

Wartehalle um 1915

Das Bild zeigt die Wartehalle um 1915 von der Westseite aus. Die Wach-Gruppe scheint neue Anweisungen zu bekommen. Gut zu erkennen hinten rechts sind zwei Torpedoboote im "Päckchen" am Helgolandanleger. Links sieht man, dass das gesamte Gelände mit einem Stacheldrahtzaun umgeben ist.

Hafen im Sommer 1914

Das Bild zeigt den Hafen im Sommer 1914. Norderneyer Fischer- und Lustfahrtboote sind an ihren Liegeplätzen festgemacht. Die Liegeplätze der Fischerflotte lagen im mittleren Bereich des Hafens, die Boote waren dort an den Duckdalben festgemacht. Den Zugang zu den Kuttern konnte man nur über einen Holzsteg erreichen.

Hafen

Die schwere Januar-Sturmflut 1916 bringt auch den Hafenposten in Bedrängnis. Die Schienen der Lorenbahn für die Sandbeförderung zum neuen Flugplatz an der Südseite der Insel sind gut zu erkennen.

Josef Ernst

Josef Ernst als Bürgermeister von 1948 bis 1952.

Ulrich "Ulli" Ulrichs (vorn, rechts)

Ulrich "Ulli" Ulrichs (vorn, rechts) aus der Göbenstraße mit seinen Kollegen am Hafen. Ulrichs hatte zwei Schiffe. Ein Fischerboot mit Namen "Ulli sin aak" und ein Lustfahrtboot mit Namen "Nr. 8 Nelson".


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