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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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8. Teil

Ostfriesischer Kurier (Serie erschien vom 17.01. - 11.04.2015)
Georg Kampfer: Akte Strobach - Geistlicher wird mit einem Strick um den Hals gefunden

Resigniert berichtet der Amtmann seinem Fürsten: "…es hat auch solches bey denen Insulaner nichts verfangen wollen, und hat man dieselben, weder durch Bedrohung oder auch durch gute Wörter, (noch…) durch Versprechung einiges Geldes dazu bequemen können."

Doch dann tat sich ein Ausweg aus der verfahrenen Situation auf. Die Fuhrleute zeigten sich bereit, die Entkleidung vorzunehmen, wenn Amtmann Hess ihnen vorher schriftlich seine Hilfe zusicherte, falls sie deshalb später Schwierigkeiten bekommen würden. Der Amtmann unterschrieb.

Doch dann stellten die Fuhrleute eine weitere Bedingung. Sie würden erst dann anfangen, wenn der Norderneyer Vogt Husius den ersten Knopf von der Kleidung des Toten geöffnet hätte. Amtmann Hess wies den Vogt an, dieser Bedingung nachzukommen und erklärte, dass eine solche Handlungsweise keineswegs schimpflich sei, denn schließlich habe der Fürst ein ehrenvolles Begräbnis für den Pastor angeordnet. Der Vogt lehnte ab.

Er wolle erst die Rückkehr der Norderneyer Delegation aus Aurich abwarten. Schließlich habe er nur Anordnungen aus Aurich zu respektieren und sei kein subalterner Bedienter, der einem Amtmann gehorchen müsse. Das war sehr unvorsichtig, wie sich später zeigen sollte. Der Amtmann ärgerte sich und schrieb zunächst einen ausführlichen Erfahrungsbericht für seinen Fürsten und beorderte sodann den Fischer Harmen Siebels, den Brief mit seiner Schnicke (20) zum Festland zu bringen. Der Fischer lehnte ab. Es läge zu viel Eis im Watt. Manmüsse erst besseres Wetter abwarten, meinte er. Vielleicht morgen.

Rüde Eyländer

Der erboste Amtmann verfasste nun einen geharnischten Beschwerdebrief über das unbotmäßige Verhalten der Norderneyer und ihres Vogts: "Bey denen rüden Eyländern kann man so wenig mit Bedrohungen, als mit guten worten, noch mit Versprechung einigen Geldes das geringste ausrichten, und scheinet, als wenn dieselben an ihrem gewesenen Prediger auch noch nach seinem Tode Rache ausüben wollen. Aus allen Umständen können wir nicht anders bemerken, als daß der Voigt Husius mit denen Eyländern zuhalte, wiewohl Er sich so öffentlich nichts davon merken läßet. Er hat die Gemüther der Eyländer dermaßen eingenommen, daß wir ohne seinen Willen bey denselben nichts ausrichten können und scheinet es, als wenn derselbe so wohl als die Eyländer keine anderen ordres, als welche directe von Ew. Hochfürstl. Durchl. kommen, zu parieren sich schuldig erachten."

(20) damals verbreitete Fischerboote, von der Größe eines Kutters


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