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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Teil 14

Norderney Kurier (Serie erschien vom 27.10.2017 - 09.11.2018)

Van nix kummt nix

Etwas über die Familien-Saga der Dynastie Ennen zu schreiben, ist schon beim Ordnen der Bilder und Urkunden fesselnd. Die heutigen Familienmitglieder, die noch auf der Insel wohnen, haben fast 150-jährige Wurzeln im "Dünensand" stecken. Spannend sind die Eigenschaften der fünf Generationen, welche von Eltern zu Kindern weitervererbt wurden. Mit Wagnis, Fleiß und einer Portion Geschicklichkeit" sowie starken Frauen im Rücken konnten die Männer ihre Lebenspläne verwirklichen.

Der Werdegang dieser Familie fing auf der Insel mit dem am 26. Mai 1840 in Westgaste geborenen Jan Ennen an. Er war von Beruf Seefischer, Landgebräucher (Pächter) und Landwirt. Er heiratete 1868 die in Westermarsch am 29. September 1844 geborene Martje Jacobs Uphoff. Um 1869 erwarben sie eine Pension auf Norderney an der Victoriastraße 2.

Ennen baute sich mit seinem Schwager, Claas Jacobs Uphoff, ein Fuhrgeschäft an der Kampstraße 10 auf. Um 1889 pachtete er die 1881 gebaute Meierei von der Gemeinde, bewirtschaftete die Weideflächen und führte das Ausflugslokal. Gleichzeitig übernahm er die Müllabfuhr für diesen Ortsteil der Insel. Im Winter schlug er Eis aus dem neu angelegten Eisteich und transportierte es zu den Eiskellern der Bierverleger, Wirte und Hotels.

Auch die Wattpost (Beförderung mit Pferdegespannen zwischen Norderney und Hilgenriedersiel) wurde von Ennen und Uphoff bis 1892 durchgeführt. 1892 passierte ein großes Unglück, als Claas Uphoff mitsamt Wagen und seinen zwei Pferden im Watt ertrank. Danach wurde der Wattpostverkehr zunächst eingestellt.

Aus der Ehe von Jan Ennen und Martje Uphoff gingen elf Kinder hervor, darunter auch ein Zwillingspaar mit Namen Sophie Gesine und Gesine Sophie. Diese "Erbfaktoren" kamen in der vierten Generation von Enne und Brigitte Ennen durch die Geburt ihres Zwillingspaares Uwe und Enne wieder zum Vorschein. Jan Ennen gehörte damals zu den Honoratioren der Insel. Seinen Fleiß und seine Geschäftstüchtigkeit haben ihn zu einem angesehenen Mann gemacht. In der Gemeinde-Politik war er im Ausschuss für "Bauplatzsteuer-Veranlagung" sowie im Ausschuss "Umsatzsteuer-Veranlagung" tätig.

Sein ganzer Stolz waren seine Landauer und Breakwagen (Jachtwagen), mit denen er den Adel durch den Ort und zum Südstrand kutschierte. Am 17. September 1897 verstarb seine Frau Martje und er setzte sich zur Ruhe. 1911 war er als Privatier im Adressbuch eingetragen. Bis 1927 bewirtschaftete seine Schwiegertochter Lissy Ennen die Pension an der Victoriastraße 2. Nach dem Tod von Jan Ennen verkauften die Erben das Haus an die Geschwister Marie und Elfriede Fiedler.

Die Nachfolge-Generationen hatten es nicht einfach. Die beiden Kriege und die Währungsreformen machten ihnen schwer zu schaffen. Johann Ennen, genannt Hans, (dritte Generation) hatte sich nach seiner Schulzeit der Seeschifffahrt zugewendet und als Schiffskoch gearbeitet. 1931 übernahm er das Haus seines Vaters Enne an der Luisenstraße 16. Mit aufkommendem Wohlstand auf der Insel konnten sein Sohn Enne und später Enkelsohn Uwe den Betrieb ausbauen und weiterführen. Sein Enkel Jann wurde Geschäftsmann und baute sich ein eigenes Immobilienbüro auf. "Van nix kummt nix" war wohl das Motto bei allen Ennens.

Hermann Buss

Hermann Buss war, bevor er den Postwagen der Spedition Fischer fuhr, selbstständiger Fuhrunter-nehmer. Für das Be- und Entladen des Postwagens galten besondere Vorschriften, die er einhalten musste. Das kannte er bereits aus seiner Selbstständigkeit.

Bild von 1952

Das Bild von 1952 zeigt Johann Wichmann mit seinen Mitarbeitern Jürgen Wellhausen (links) und Johann Rass (Mitte). Seine Firma war einer der ersten Handwerksbetriebe auf der Insel, die gleich nach dem Zweiten Weltkrieg Radio- und Fernsehreparaturen ausführten.

Wilhelm Harms

Wilhelm Harms war ein stolzer und gütiger Mann, der für sein Auftreten bei den Norderneyern bekannt war.

Frisia I

Leider ist von Martin Itzen kein Foto vorhanden. Dafür aber von seiner Arbeitsstelle, der "Frisia I", auf der er jahrelang als Kapitän die Verantwortung trug.

Die vierte Generation der Familie Ennen

Die vierte Generation der Familie Ennen: die stolzen Eltern Enne und Brigitte Ennen mit ihren Söhnen Jann (Mitte) und den Zwillingen Uwe (rechts) und Enne. Uwe hat 1992 in fünfter Generation den Hotel- und Gaststättenbetrieb auf Norderney übernommen. 2013 begann sein Sohn eine Kochausbildung.


Blaubeerenpflücken in Österreich

Helmut Hönnig (links) und Bonno Eberhardt beim Blaubeerenpflücken in Österreich, Hochkeilhaus. Ihre Schulklasse war 1941 wegen einer befürchteten Invasion der Engländer mit der Kinderlandverschickung nach Österreich (s. Serie Teil neun) gebracht worden.

Kukirol (97)
Hermann Buss, Friedrichstraße 32, war von Beruf Kutscher bei der Post und später bei der Spedition Fischer. Zu seiner Zeit war ein neues Mittel zur Bekämpfung von Hühneraugen mit den Namen Kukirol erfunden worden. Er war auch dem Weingeist nicht abgeneigt, und wenn er sich eine neue Flasche Schnaps besorgen wollte, sagte er, ich muss noch Kukirol holen. Bello (96) war sein Sohn.

Queipo (98)
Martin Itzen, Nienburgstraße 1, war Kapitän bei der Frisia. Sein Erscheinungsbild in der Kapitänsuniform war auffallend genau. Woher der Beiname Queipo kommt, ist heute nicht mehr zu erfahren. Hier eine Hypothese: Im spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 kämpfte ein General mit Namen Gonzalo Queipo aufseiten der Aufständischen. Mit der Statur, dem Haarschnitt, dem Schnäuzer und der Haltung war Itzen dem General wie aus dem Gesicht geschnitten. Vielleicht hat ein Norderneyer einen Artikel über den Bürgerkrieg mit Bild in der Badezeitung gelesen und hat sofort gesagt: "De sücht ut as Käpten Itzen van Frisia I." (der sieht aus wie der Kapitän Itzen von der "Frisia I").

Allgäu (99)
Helmut Hönnig, Am Wasserturm, war von Beruf Klempner. In seiner Kinderzeit schwärmte er vom Allgäu. Hier machte er mit seiner Mutter Marta Urlaub. Seine Schulkameraden gaben ihm den Beinamen.

Anköttler (100)
Johann Wichmann, Mühlenstraße 11, war selbstständiger Elektromeister. Seine Werkstatt betrieb er im Keller des Hauses in der Mühlenstraße. Er war besonders freundlich zu Leuten, die eventuell seine Kunden werden könnten. Ankötteln bedeutet anbiedern. Er wurde auch Wierdraht (Weidedraht) genannt.

Anna Lott (101)
Anna Visser, Langestraße 14, spielte Lotterie und hatte außerdem ein Schaf mit Namen Lotti.

Prinz (102)
Wilhelm Harms, zuletzt wohnhaft Südstraße 9, war von Beruf Fischer und später Arbeiter. Harms war um 1900 Bootsmann auf einem Norderneyer Lustfahrboot (Ausflugsboot). Er sah von der geraden Haltung und mit Schnäuzer aus wie der damalige Kaiser Wilhelm II. Mit der Kopfbedeckung, der halbhohen "Prinz-Heinrich-Mütze", setzte er sich von den Fischerkollegen ab. Nach der Geburt seines ersten Sohnes Harm sagte er zu seinen Kollegen: "Ich habe einen kleinen Prinzen bekommen." Somit hatte er den Namen weg.


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