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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Landschaftsgerechte Gestaltung bei Bodenentnahmen für den Deichbau

Die notwendige Erhöhung und Verstärkung der Deiche erfordert Sand- wie Kleiboden in großem Umfange. Für einen laufenden Meter Hauptdeich sind dies 200 bis 250 Kubikmeter Sandboden für den Deichkern und 60 bis 100 Kubikmeter guter Kleiboden für die Deichdecke. Den geeigneten Boden zu beschaffen, bereitet häufig Schwierigkeiten. Bei der Festlegung, wo Boden entnommen werden soll, wird besonderer Wert darauf gelegt, daß dies sich gut in die Landschaft einfügen läßt. In einem gesonderten Landschaftspflegeplan stehen die Einzelheiten verzeichnet. Vielfach kann erreicht werden, daß bei dieser Gelegenheit neue, wertvolle Biotope geschaffen und in die Landschaft eingegliedert werden, wie nachfolgende Beispiele verdeutlichen mögen.

Spülbecken

Als Beispiel landschaftsgerechter Einbindung bei wasserwirtschaftlichen Maßnahmen sei hier das Spülbecken vor Neßmersiel aufgeführt. Bei der Deichverstärkung an der Nordküste Ostfrieslands durch die Deichacht Norden entstand eine Bodenentnahmestelle, die dann als Spülbecken für die Spülung und Schlickräumung im Außentief eingerichtet werden konnte. Dabei ließen sich Ufer, Böschungen und Wasserzonen auf die Erhaltung einer artenreichen Küstenvogelwelt abstimmen. Das Spülbecken wird täglich zweimal kurz vor Tidehochwasser mit Seewasser gefüllt, das um Tideniedrigwasser durch das Außentief hinausströmt und Schlickablagerungen mit sich reißt. Kostspielige Baggerungen des Außentiefs sind dadurch nicht mehr notwendig, und die Ablagerung des Baggerguts auf Salzwiesen oder Wattflächen kann vermieden werden. - Durch den tidebeeinflußten Wasserstandswechsel hat sich im Spülbecken sehr bald ein reges Vogelleben entwickelt: Säbelschnäbler, Austernfischer, Rotschenkel und Sandregenpfeifer haben erfolgreich auf einer eigens als Brutplatz angelegten Insel brüten können. Für durchziehende Vogelarten bietet das Spülbecken ebenfalls ausreichend Rast- und Nahrungsraum, der für Küstenvögel deshalb von besonderem Wert ist, weil hier die Flutungsphasen im Vergleich zu den Tidephasen zeitversetzt liegen.


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