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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Der Seehund

Das Foto auf der Rückseite zeigt eine Kegelrobbe (Halicoerus grypus) und zwei etwa halbjährige Jungtiere als Gast auf einer Sandbank bei Spiekeroog im März 1985. Dieser 2,5 bis 3,0 m lange graue Riesenseehund dürfte vermutlich von den Beständen im Norden der Britischen Inseln stammen. Dort finden sie (wie auch in der Ostsee bei Rügen) noch völlig ungestörte Strände und Schären, wo sie ihre Jungen zur Welt bringen und versorgen können, bis sich diese nach dem Wechsel des zunächst weichen, flachsfarbenen Wollkleides an das nasse Element gewöhnen müssen.

Die Lebensgewohnheiten der Kegelrobbe ähneln denen des bei uns heimischen kleineren Gemeinen Seehundes (Phoca vitulina), dem bis 1,80 Meter langen Säugetier. Nach der Fischjagd ruhen die Seehunde auf ihrem "Wohnsitz", dem Stammliegeplatz auf Platen (Sandbänken) oder am Rand großer Wattpriele, den sie erstaunlicherweise zur Tages- und Nachtzeit stets wiederfinden. Einige im Rudel halten stets Wache. Bei Gefahr - beispielsweise durch rasende Rennboote - stürzen sie sich fluchtartig ins Wasser.

Dabei kann es vorkommen, daß ein Jungtier von der Mutter getrennt wird. Aber auch bei stürmischem Wetter verlieren einzelne Jungtiere den Kontakt zur Mutter. Außerdem gibt es noch eine dritte Ursache. In acht bis zehn Prozent der Fälle kommt es bei Seehunden zu Zwillingsgeburten. Eines der beiden Jungtiere wird häufig von der Mutter aufgegeben.

Die offenbar verwaisten Kleinen schwimmen dann wohl an den Strand und lassen klagende Laute hören, wenn sie Hunger haben. Das hat ihnen den Namen "Heuler" eingetragen. Häufig kehrt die Mutter aber nach mehrstündiger Jagd wieder zu dem vereinsamten Kleinen zurück. Für den Finder sollte daher der oberste Grundsatz sein, das Kleintier in Ruhe zu lassen und es allenfalls aus der Entfernung zu beobachten. Sollte sich nach mehreren Stunden keine Mutter eingefunden haben, so sollte die Gemeindeverwaltung oder die örtliche Polizeistation benachrichtigt werden. In der Seehundaufzucht- und Forschungsstation der Landesjägerschaft Niedersachsen in Norden werden solche verwaisten Heuler aufgezogen und wieder im Watt ausgesetzt, sobald sie sich allein ernähren können.

Die Zahl der Hunde hat wieder erheblich zugenommen und ist an der niedersächsischen Küste um 84 Prozent angestiegen: von 1.019 Tieren im Jahre 1975 auf 1.870 im Jahre 1984. Als Endglied der vom Meer abhängigen Nahrungskette droht dem Seehund bei deren Anreicherung mit giftigen Stoffen allerdings besondere Gefahr. An den Schollen und Seezungen, die den Fischern der ostfriesischen Küstenhäfen ins Netz gehen, läßt sich aber bisher keine Verschlechterung der Wasserqualität beobachten.


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