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Norderney Kurier (Serie erschien vom 03.03.2017 - 25.08.2017)

Teil 3 - (17.03.2017)

"Wer rastet, der rostet"

Folgt man dem Geheimtipp auf der Suche nach einer besonderen Bewegungsart, landet man in der Turnhalle der Grundschule. Montags um 18 Uhr trifft sich dort eine Stammgruppe von acht bis zehn Frauen seit mittlerweile über einem Jahrzehnt zum Seniorentanz des TuS Norderney. Die schon betagten Damen freuen sich jede Woche auf ein neues Programm, bestehend aus Paar-, Block- und Gassentänzen nach Folklore aus verschiedenen Ländern und auch deutscher Tanzmusik. Die "Krone der Schöpfung" wage sich nicht, vermutet die Kursleiterin Marret Schulmeyer, bisher sei noch nie ein Mann erschienen.

Fiene Böcker gründete die Gruppe, verließ dann aber 2002 die Insel und seitdem betreut Schulmeyer mit Leidenschaft die Tanzmotivierten. Es sei ihr buchstäblich vor die Füße gefallen, erzählt Schulmeyer. Durch eine Prüfung erwarb sie die Lizenz zur Seniorentanzleiterin. Der Bundesverband für Seniorentanz, der bereits seit über 40 Jahren existiert, adaptiert Choreografien speziell für Ältere und sucht die Musik aus. Alle gängigen Rhythmen werden verarbeitet von Cha-Cha-Cha, Charleston, Tango bis Walzer. So drücken die älteren Menschen durch eine Rumba und einen Sirtaki im Kreistanz Lebensfreude aus ohne körperlich überfordert zu werden.

Das Wort Senior hat für viele eine negativen Aspekt, es erfolgte vor zirka einem Jahr die Namensänderung in "ErlebniSTanz" durch den Bundesverband. Dieser Begriff trifft auch das Angebot des TuS. Als Zuschauer möchte man am sich liebsten sofort anschließen, wenn das bekannte "Ständchen" von Heyken anklingt: Schulmeyer erklärt die Schritte, und die Teilnehmer bilden einen Kreis und proben einmal ohne Musik, dann sofort mit Musikbegleitung nach dem Motto"Learning by doing". Laut der Übungsleiterin würden auch gern meditative Tänze mit sehr besinnlicher Musik umgesetzt. Die Begeisterung der Damen und das Gemeinschaftsgefühl spürt man als Gast. Gern getanzt werden der "Grand Square" sowie höfische Tänze, Gassentänze in mehreren Unterabteilungen. Sich bewegen nach harmonischer, eingängiger Musik wie beispielsweise der "Csárdás" von Vittorio Monti, "Don‘t bebe cruel" (ursprünglich von Elvis Presley) sowie "Abschied", nach der Melodie von "Everytime I see you" favorisieren die Frauen.

Beim "ErlebniSTanz" stehen die Freude an dieser Ausdrucksart und die Erhaltung der Mobilität ohne hartes Training im Vordergrund. Der Nebeneffekt stellt sich automatisch ein: Das Gedächtnis und die Koordination werden gefordert. Durch das gemeinschaftliche Tun, verbunden mit anschließender Seniorengymnastik bei Gudrun Holtkamp, bekommen die Damen ein Erfolgserlebnis. Marret Schulmeyer lädt alle älteren Einwohner ein zum Schnuppern. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Seniorengymnastik

Der erste Teil des Montagabends steht im Zeichen von Bewegung nach Musik und im zweiten Teil geht es in der Seniorengymnastik um angemessenes Ganzkörpertraining. "Wer rastet, der rostet": Dieses Motto vertritt Gudrun Holtkamp, die seit 25 Jahren die Seniorengymnastik betreut. Viele Damen halten ihr bereits seit der Anfangszeit die Treue. Mit Stäben, Reifen, kleinen Tennisbällen, luftgefüllte "Dynair-Kissen", Seile oder Tüchern bringt Holtkamp ihre Teilnehmer in den ersten 30 Minuten der Stunde in Schwung. Auch Übungen mit dem eigenen Körpereinsatz werden geleistet, am liebsten von Kopf bis Fuß. Danach arbeiten die Teilnehmer auf der Matte weiter, um die Rumpf- und Bauchmuskulatur zu trainieren, unter Einbeziehung der Arme und Beine. Da die Frauen unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, gilt die Devise: "Jede in ihrem Tempo. Eigenverantwortlichkeit und Erkennen der körperlichen Grenzen sind gefordert", erklärt die Übungsleiterin. Der Mensch lebe von der Bewegung - und die stehe eindeutig im Vordergrund, fügt sie hinzu, jede Übung ließe sich individuell variieren. Gerade beim Älterwerden seien Gleichgewichts- und Stabilisationsübungen wichtig, sozusagen als Sturzprophylaxe.

Die Gruppe sei zusammengewachsen und verstehe sich auch als soziales Miteinander, berichtet Holtkamp. Man kümmere sich umeinander und achte sich. "Die Gruppe ist einfach toll, und es macht mir auch nach so vielen Jahren noch Spaß, jeden Montag in die Grundschule zu gehen." Die älteste Sportlerin ist Eva Wirsing, sie wurde kürzlich 90 Jahre alt, und man sieht es ihr nicht an. Lobend erwähnt Holtkamp den Festauschuss für beide Sparten, der sich aus mindestens drei Teilnehmerinnen zusammensetzt. Er plant Jahr für Jahr außersportliche Aktivitäten und Fahrten bis ins Detail. Zum Beispiel erlebten sie gemeinsam das Blütenfest in Wiesmoor, den Zoo Jaderberg, die Teemuseen in Leer und Norden und eine Kanalfahrt in Emden. Einen Höhepunkt stellte 2016 die Besichtigung der Meyer Werft in Papenburg dar. Anstelle der obligatorischen Weihnachtsfeier treffen sich die Frauen beim Grünkohlessen oder Snirtjebraten Anfang des Jahres. Eingeladen werden auch die Mitglieder, die leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv am Turn- und Tanzgeschehen teilnehmen können. Nachwuchs bei der Seniorengymnastik werde jederzeit gern aufgenommen, betont die Trainerin, die Gruppe sei flexibel und auch Männer dürfen sich trauen.

ErlebniSTanz

"ErlebniSTanz" nennt der Bundesverband das, was früher Seniorentanz hieß. Und ein Erlebnis ist der Kurs auch immer wieder von Neuem.

Else Eichner

Sport hält jung, wie man an Else Eichner sieht, die über 80 Jahre alt ist und an der Seniorengymnastik teilnimmt.

Evi Janssen (links) und Helga Weber beim Tanz.

Evi Janssen (links) und Helga Weber beim Tanz.

Koordination und Beweglichkeit werden gleichermaßen bei den Tänzen geschult.

Koordination und Beweglichkeit werden gleichermaßen bei den Tänzen geschult.

Gudrun Holtkamp

Gudrun Holtkamp (vor Ingrid Schormann) betreut seit 25 Jahren die Seniorengymnastik-Gruppe.


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