Norderney
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Norderney Kurier (Serie erschien vom 03.03.2017 - 25.08.2017)
Teil 14 - (04.08.2017)
Vier Disziplinen sind zu bewältigen
Wer auf einem Spaziergang in den Sommermonaten Dienstagabends über den Sportplatz läuft, trifft auf das "Wettkampfbüro im Freien" des Sportabzeichen-Teams des Turn- und Sportvereins Norderne (TuS). Unermüdlich geben Marlies Gottschalk, Antje Bick und Ernst Lührs von 18 bis 20 Uhr Auskünfte, verteilen Laufzettel und tragen Ergebnisse der Teilnehmer in Listen ein.
Egal, ob Bronze, Silber oder Gold - das Sportabzeichen zu schaffen, sei schon ein großer Erfolg, meint Gottschalk und spart nicht an Lob für Groß und Klein. Das gesamte Team besteht aus Antje Bick, Marlies Gottschalk, Roland Gottschalk, Christine Kollmann, Ernst Lührs, Frank Lummert, Helga Meyer, Paul Rass, Maike Schild sowie Ernst Schorn und Hans Westdörp.
Schwimm-Nachweis
In Kooperation mit der Deutschen Lebens-Rettungs- Gesellschaft Norderney (DLRG) erteilen Anke Eden-Geismann und Heiko Jacobs mit Paul Rass am Montagabend im Badehaus den Nachweis der Schwimmfertigkeit. "Ein Segen, dass die uns entlasten" meint Lührs, der seit über fünf Jahrzehnten unter anderem aktiv in der Sportabzeichen-Gemeinschaft tätig ist. Nun sei allerdings der Zeitpunkt für ihn gekommen, einem Nachfolger Platz zu machen, erzählt er. Diese Person sollte selbst das Sportabzeichen haben und über Computerkenntnisse verfügen. Ehrenamtliche Hintergrundarbeit wie Schriftverkehr, Urkunden erstellen und Statistiken führen gehörten zu den Aufgaben, erklärt Lührs.
In den Ferien von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen finden sich wöchentlich bis zu 50 Menschen an den verschiedenen Stationen auf dem Areal ein. Zwei Familien aus dem Emsland seien Stammgäste auf dem Sportplatz an der Mühle, berichtet Ernst Schorn. Jeden Sommer erbringen alle Familienmitglieder ihre Leistungen auf Norderney, weil sie die Atmosphäre hier so lieben, sagen sie. Bei den Einheimischen verzeichne sich leider eine sinkende Tendenz hinsichtlich der Teilnehmer, bemerken die Helfer.
"Da geht noch mehr", ruft Roland Gottschalk einer 65-jährigen Insulanerin zu, die mit dem einen Kilogramm schweren Schleuderball schon den Bronzewurf geschafft hat. "Wir haben Zeit bis Oktober, also üben, üben, üben. Nächstes Mal hast du auch Rückenwind", fügt er augenzwinkernd hinzu.
Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Ehrenzeichen der Bundesrepublik. Es wird für vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit verliehen. Aus den Disziplinen Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Koordinatio müssen jeweils eine Übung erfolgreich absolviert werden. 200 Meter Radfahren mit fliegendem Start wird unter anderem in der Kategorie Schnelligkeit verlangt. Dann begleiten Frank, Paul, Ernst oder Roland die Person auf die Deichstraße und stoppen die Zeit ungefähr ab "Spedi". In der Gruppe Ausdauer kann der Teilnehmer zum Beispiel seine Fähigkeiten beim Dauerlauf (alternativ: Walken / Nordic Walking) unter Beweis stellen. Einen Medizinball von zwei Kilogramm überschätzt man leicht. Ein Gast mittleren Alters schaffte auf Anhieb einen Wurf von über acht Metern - auch ohneRoutine.
Einmal pro Jahr
Einmal pro Kalenderjahr kann das Abzeichen erworben werden. Der TuS bietet die Möglichkeit dazu auch ohne Mitgliedschaft. Den geringen Obulus von vier Euro für einen Erwachsenen investiert man langfristig in seine Gesundheit. Kinder ab sechs Jahren bis Hochbetagte ab 90 Jahren können sich entfalten. Wer sich in diesem Alter noch der Herausforderung stellen möchte, braucht dann "nur" 80 Zentimeter im Standweitsprung schaffen. Die aktuellen Leistungstabellen für 2017 können Dienstagabend ab 18 Uhr auf dem Sportplatz im "Freiluftbüro" eingesehen werden. (Im Internet zu finden unter: www.deutsches-sportabzeichen.detabelle)
Das Team Sportabzeichen des TuS Norderney freut sich stets auf neue Anwärter,die auch gern einmal "das Treppchen" besteigen möchten. Kontinuierliches Training macht den Meister, heißt es. Die Vergabe der Urkunde schließt mit einer Feier Anfang des neuen Jahres im Vereinsraum des TuS ab.
Anneli, zehn Jahre (links) und ihre Freundin Malin, elf Jahre aus Pulheim/ Köln nach erfolgreichem 800-Meter-Lauf.
Frank Lummert misst die Distanz des Schlagballs nach dem Weitwurf.
Heiko Jacobs vom DLRG stoppt die Zeiten und trägt sie akribisch ein.
Jörg Cohnen beim Kugelstoßen, die Kugel wiegt 7,25 Kilogramm.
Gastkind Emilie mit ihrer Mutter. Sie haben ihr Ziel erreicht.
Marlies Gottschalk und Ernst Lührs vom Wettkampfbüro.
Else Bruns, 78 Jahre (rechts), schafft beim Seilspringen locker 15 Grundsprünge. Antje Bick bewundert diese Leistung.
