
Während der Eiszeiten war jeweils ein großer Teil des Wassers als Eis gebunden, so daß weltweit der Meeresspiegel tiefer lag als während der interglazialen Warmzeiten. So befand sich während der Weichselvereisung das Meeresniveau etwa 100 m tiefer als heute, die Küste erstreckte sich rund 300 km weiter seewärts und lag am Nordrand der Dogger- und Jütlandbank. Die Deutsche Bucht war landfest.
Der Rhein mit seinem Nebenfluß Themse mündete westlich, Elbe mit Weser und Ems östlich der Doggerbank in die See. Ein weitverzweigtes Netz von Wasserläufen verband beide Stromsysteme. Das Gebiet war sehr sumpfig, stark überschwemmungsgefährdet und mit ausgedehnten Niederungsmooren bedeckt. Diese sogenannten Basis- oder Grenztorfe ermöglichen die genaue Trennung der Ablagerung des Pleistozäns von denen des Holozäns. Das Abschmelzen des Gletschermassen verursachte ein Ansteigen des Meeresspiegels und damit das Vordringen der See nach Süden. Vermutlich wurde der Vorstoß der Nordsee durch tektonische Vorgänge, die ein Absinken des Küstenraumes bewirkten, noch verstärkt.