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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Die Entwicklung des Handwerks auf Norderney

Im Vergleich zu den großen Städten und Zentren des Binnenlandes, wo sich seit dem Mittelalter neben den wohlhabenden Kaufleuten ein eigener Handwerkerstand herausgebildet hatte, verlief die Entwicklung des Handwerks in Ostfriesland nur sehr langsam. Dies lag an der geringen, zumeist ländlichen Bevölkerung, die an der Küste und auf den Inseln vom Fischfang Lind der Seefahrt lebte. Die materiellen Bedürfnisse der Insulaner waren bescheiden. Was die See an Fischen und Muscheln gab, dazu selbstgezogenes Gemüse aus den kleinen Düsengärten, bildete den Hauptbestandteil der täglichen Kost. Die zumeist wollene Kleidung wurde von den Frauen und Mädchen gesponnen. Dazu hielt man eigene Schafe. Nur das Färben der Wolle wurde in der benachbarten Küstenstadt Norden besorgt. Die Backsteinhäuser der Insulaner waren von einfacher Bauart, zu deren Errichtung festländische Maurer und Zimmerleute auf die Insel kamen. Auch die Schiffe und deren Ausrüstung wurden auf festländischen Werften an der Küste und den Orten der Ems gebaut und ausgestattet.

Die allgemein bescheidenen Lebens- und Erwerbsverhältnisse der Insulaner, der hohe Grad an Eigenversorgung sowie die fast völlige Abhängigkeit vom Seegewerbe boten dem Handwerk zunächst nur geringe Chancen. Um 1793 übten auf der Insel jeweils ein Bäcker, Schneider, Schuster und Zimmermann ihr Gewerbe aus. Die wirtschaftlichen Verhältnisse änderten sich zunehmend, nachdem die ostfriesischen Landstände auf Norderney 1797 ein Seebad gründeten, was nach Pastor Reins auf die Insulaner keineswegs einen tiefen Eindruck machte und über deren "Gleichgültigkeit und Indolenz" sich die Seebadgründer häufig beklagten. Die Zahl der Besucher stieg bis 1806 auf 500 an, bescherte aber keine großen Überschüsse, wodurch der Anreiz für Neubauten und Wohnungsverbesserungen nur gering war. Während der holländisch-französischen Besatzungszeit (1806-1813) blieb die Seebadeanstalt geschlossen. Handelsschifffahrt und Fischerei kamen gänzlich zum Erliegen. 1814 wurde das seit 1744 zu Preußen gehörende Ostfriesland an das Königreich Hannover abgetreten, dessen Regierung 1819 das Seebad als Königlich Hannoversche Seebadeanstalt übernahm.


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