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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1952
 
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BarSicherlich hätte diese positive Entwicklung auch weiterhin angehalten, wenn nicht eine zweite Völkerkatastrophe allen Hoffnungen ein Ende setzte. Durch vorzeitige Abreisen sank die Besucherzahl 1939 auf 49.831 Gäste, um dann zwangsläufig vollkommen zu versiegen. Mit einer fast gleichen Belegung wie nach dem ersten Weltkrieg erfolgte 1946 der neue Start. 13.806 Besucher fanden sich ein. Im nächsten Jahre waren es schon wieder 36.925. Die Währungsreform ließ 1948 vorerst einmal wieder 26.249 Gäste Norderney aufsuchen. Nur unerheblich war die Steigerung des Jahres 1949 mit 26.908 Erholungsuchenden. Aber auch 1950 fanden erst wieder 27.370 Gäste den Weg nach Norderney. Von einem ganz besonderen Interesse ist dagegen die Entwicklung des insularen Besucherzustromes in den beiden letzten Jahren. 1951 wurden insgesamt 45.530 Personen auf Norderney gemeldet. Man registrierte 868.082 Uebernachtungen. In der Zeit vom 1.1.1952 bis einschließlich 30.9.1952 aber kamen sogar 64.204 Inselbesucher nach Norderney. Die erzielten Uebernachtungen stiegen bis zu dem erwähnten Stichtag auf 1.112.867! Diese Entwicklung ist um so höher zu veranschlagen, wenn man weiß, daß die Insel durch die nachkriegsbedingte Trennung Deutschlands sehr wesentliche Anreisezentren verloren hat. In dem letzten Vorkriegsjahr 1939 besuchten nicht weniger als 6.317 Personen mit 94.971 Uebernachtungen aus den heutigen ostzonalen Gebieten die Insel. Heute sind selbstverständlich irgendwelche Anreisen aus diesen Gegenden ein Unding.

Weswegen kamen nun alle unsere Gäste? Auch darüber geben die Statistiken der Kurverwaltung gründlich Auskunft. Prospekte und sonstige direkte Werbemaßnahmen interessierten 17 Prozent und regten sie zu einem Sommerbesuch an. Die besonders wertvolle mündliche Empfehlung war für 30 vom Hundert ausschlaggebend. Auf ärztliches Anraten besuchten 10,5 Prozent der Gäste unsere Insel. Durch Beratung der Reisebüros faßten 8 Prozent den Entschluß, Norderney aufzusuchen, und aus Anhänglichkeit verlebten 29 Prozent ihren Sommeraufenthalt bei uns. - 40 vom Hundert aller Gäste besuchten Norderney zum ersten Male. Es meldeten ferner ihre Anwesenheit 18 Prozent zum zweiten, 8 Prozent zum dritten, 5 Prozent zum vierten, 6 Prozent zum fünften und 9 Prozent zum sechsten bis zehnten Male. Elf bis fünfzehnmal hatten sich 3 Prozent eingefunden, bei sechzehn bis zwanzig Malen waren es 3,5 Prozent, und 2,5 Prozent weilten sogar zu mehr als 21 bis 25 Besuchen auf Norderney. 3 Prozent aber überstiegen mit der Häufigkeit ihres Hierseins sogar noch dieses Viertelhundert. Bedeutsam für die Stellung Norderneys als Heilbad ist die im letzten Jahre zu verzeichnende Anwesenheit von nicht weniger als 533 Aerzten.

In bemerkenswerter Weise beginnt die Insel auch wieder das Sommerziel von Ausländern zu werden. Man zählte 1952 161 (64) Schweizer, 28 (5) Belgier, 57 (32) Engländer, 27 (22) Amerikaner, 61 (17) Schweden, 19 (10) Franzosen, 42 (6) Holländer, 5 (4) Italiener, 36 (3) Oesterreicher, 7 (2) Südafrikaner, 10 (1) Dänen, 106 Saarländer, 10 Südamerikaner, 2 Indonesier und einen Australier unter den Gästen. Auch hier tritt die Erhöhung gegenüber dem Jahre 1950, dessen Meldeziffern in Klammern hinter die jüngsten Ergebnisse gesetzt sind, augenfällig in Erscheinung.

Zusammenfassend darf man wohl mit vollem Recht sagen, daß Norderney in den Leistungen für seine Kurgäste voll den Anschluß an die Vorkriegszeit erreicht, wenn nicht sogar über schritten hat. Dieses Streben fand den sinnfälligsten Ausdruck in der steigenden Beliebtheit der Insel als Reiseziel; es räumte ihr in verhältnismäßig kurzer Zeit einen absolut souveränen Platz unter der Elite der deutschen Fremdenverkehrsorte ein. Das Halten dieses Vorsprunges aber ist eine verpflichtende Tradition, der sich alle verantwortlichen Norderneyer Stellen stets bewußt sein werden.


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