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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1960
 
Seite 12

Eine Hinwendung zu seinem heutigen Charakter nahm das insulare Konzertleben mit dem Jahre 1893 und dem Auftreten des neuen Orchesterleiters Josef Frischen. Unterstützt von dem sehr verdienstvollen und kunstverständigen königlichen Badekommissar Graf von Oeynhausen vermochte er seine Überzeugung durchzusetzen, daß die ständige Beanspruchung der Orchestermitglieder durch das Ausführen von Streich- und Blasmusik weder in der einen noch in der anderen Art vollbefriedigende Leistungen ermöglichte, zumal das immer stärker aufkommende Bedürfnis nach symphonischer Musik dem Gesamtklangkörper Anspannungen bislang unbekannter Art abverlangte. Man kam daher zur Abschaffung der reinen Blasmusik und führte mit dem bald auf rund 50 Mann verstärkten Orchester auch große symphonische Veranstaltungen durch unter so noch heute als weltberühmt angesehenen Solisten wie Pablo de Sarasate, Busoni, Raoul v. Koczalski, Walter Gieseking, Eduard Erdmann. Elly Ney und Erna Sack, die auch später immer wieder nach Norderney kamen, traten hier schon als junge Künsterinnen auf. Das Orchester selbst wurde durch den später auch mit dem Professorentitel ausgezeichneten Dirigenten allsommerlich meist aus den besten Musikern der großen Hofkapellen gebildet. Nach dem ersten Weltkrieg zog Prof. Frischen sehr viel auch den begabten musikalischen Nachwuchs von den Abgangsklassen der Hochschulen für sein Norderneyer Kurorchester heran. Aber auch geschlossene Orchester wurden verpflichtet, wie das aus Schwerin oder Hagen. Namen wie Henry Marteau, Georg Kuhlenkampf, Enrico Mainardi, Helge Roswaenge, Arno Schellenberg kennzeichnen diese zweite Epoche im Wirken Prof. Frischens, der nach ebenfalls vierzigjähriger Norderney - Tätigkeit 1938 ehrenvoll verabschiedet wurde. Die Leitung des insularen Musikwesens wurde 1936 Generalmusikdirektor Walter Stöver aus Bad Pyrmont übertragen, dessen Wirken der Kriegsausbruch beendete.

insulare Konzertleben

Erst nach einer rund 10jährigen Unterbrechung konnte Norderney seine traditionelle Kurmusikpflege wieder aufnehmen. 1949 und 1950 gastierte das Wilhelmshavener Symphonieorchester zu diesem Zweck auf der Insel, und 1951 begannen die Göttinger Symphoniker in nervorragender Weise auf Norderney tätig zu werden, bis 1954 von dem heute in Südamerika wirkenden Hamburger Musikdirektor Alfred Hering dirigiert. Günther Weißenborn leitete die musikalischen Veranstaltungen 1955 und 1953. Mit der Berufung des Ungarnflüchtlings Béla Hollai zum Orchesterleiter übernahm dieser in der großen Budapester Musiktradition groß gewordene junge Dirigent ab 1957 auch die Verantwortung für die insularen Musikveranstaltungen. Besondere Verdienste um die Förderung der gehobenen Kurmusik erwarb sich während der letzten Monate neben ihm der Stuttgarter Rundfunkdirigent und Komponist Fritz Mareczek.

insulare Konzertleben


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