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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
So bildeten die Dünen, wie noch jetzt an der Westküste Hollands vom Texel bis zur Maas, eine lange Mauer. Sie war undurchdringlich für das Meer. Die Flüsse, im oberen Deutschland noch durch Gebirge und Felsen aufgehalten, bloß aus den wenigen Quellen im Sande des neuen Landes genährt, waren zu schwach, die Kette zu zerreißen. Es entstand also ein Binnenmeer, von der See bloß durch die schmale Landzunge getrennt. Im Sommer fast ohne Wasser, da die Flüsse nur wenig herbeiführten; selbst jetzt (also 1818) ist unsere Ems im Sommer bis auf wenige Meilen vom Ausfluß oft kaum für Kähne befahrbar. Ein ausgedehntes Tal tat sich alsdann auf, begrenzt im Norden von der Dünenreihe, im Süden von der Urküste, von ähnlicher Beschaffenheit wie das höhere, feste Land, ebenso wellenförmig, mit ausgedehnten höheren Flächen und einzelnen kleinen Sandhügeln - den jetzigen in der Marsch liegenden Gasten.
Diese Ausführungen unseres Landsmannes waren damals zugleich ein Bestandteil seiner These zur Entstehungsgeschichte der Marschen, der er ausführliche, hier nicht zum Thema gehörende Betrachtungen widmete. Über Helgoland wäre noch nachzutragen, daß diese Insel noch in geschichtlicher Zeit von der Küste her zu Fuß erreicht werden konnte. Und was sich unmittelbar vor unserer Küste bei der Zerstückelung der großen Gesamtinsel Bant abspielte, könnte ebenfalls als Bestätigung für die Ansichten des Forschers gewertet werden. Die formende Hand des Meeres baut auf und zerstört wieder, um dann wiederum Neues aus dem Schoße der Tiefe entstehen zu lassen. So kann auch für die Entstehung der Inseln und Dünen gelten, daß nur der Wechsel allein von Dauer war und ist.
(gge)