--> https://www.norderney-chronik.de/themen/insel-stadt/presse/nbz/wbk/1964/seite_011.html

NorderneySeiten-Ende

53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

Das Jahr 1398Das Jahr 1797Das Jahr 1849Das Jahr 1862Das Jahr 1873Das Jahr 1948Das aktuelle JahrHilfe/Info

Insel/Stadt | Bilder/Prospekte | Daten/Fakten | Kunst/Kultur

Chronik der Insel | Betriebe und Einrichtungen | Insel und Küste | Insel und Stadt Historisch | Küstenschutz | Presse | Vereine

Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier

Seite Presse | Norderneyer Badezeitung | Sonderausgaben | Badekuriere: Frühjahrsausgaben | Sonderausgaben | Weihnachtsausgaben | 1950-1959 | 1960-1969 | 1970-1979 | 1980-1989 | 1990-1999 | 2000-2003

Seite zurückÜbersichtnächste SeiteFenster schliessen
Weihnachtsausgabe Badekurier 1964
 
Seite 11

SandburgenDoch nun wieder zurück zu unseren Küsten, vor denen Wellengiganten der erwähnten Art nicht auftreten können. Wogen so gewaltiger Art haben wir jedoch an Land, den starken Schutzwall der Sanddünen, der wiederum heute an vielen Stellen durch den Menschen und seine Bauwerke gesichert ist. Man hat sich über das Entstehen dieser Erhebungen von Flandern über Holland bis nach Nordfriesland schon häufig Gedanken gemacht, zumal sie, wie auch auf Norderney, teilweise ganz beachtliche Höhen erreichen. Dabei ist man zu zwei Erklärungsmöglichkeiten gelangt. Die eine geht davon aus, daß Frankreich und England einmal festländisch miteinander verbunden waren. Als dann das Meer durchbrach, und sich nun zwischen den beiden Gebieten der Ärmelkanal bildete, kam eine ungeheure Menge Erdmaterial frei. Dieser Boden wurde vom Flutstrom mitgeführt und zum Teil auf die Nordseeküsten des heutigen Belgien, der Niederlande und Deutschlands geworfen. Hierbei bildete sich der Dünengürtel. Allerdings haben sehr eingehende wissenschaftliche Untersuchungen inzwischen dargelegt, daß der Sand dieser Küsten doch weitgehend eine ganz andere mineralogische Zusammensetzung hat, als die Felsgesteine vom Kap Griz Nez oder der britischen Kreidefelsen.

Wo also kommt unser Dünensand wirklich her? Die zweite Deutung greift weiter, bis zur Eiszeit, zurück. Damals war die Nordsee noch ein trockenes, mit Eisschollen bedecktes Gebiet. Der Wind, der über diese eisig-kalten Flächen wehte, trug aus allen möglichen Himmelsrichtungen und von fernen Gebirgen Sand herbei und lud ihn auf der Eisoberfläche ab. Mit dem Schmelzen des Eises füllte sich das Nordseebecken dann mit Wasser und der oben lagernde Sand sank in die Tiefe. Ungefähr ab 900 unserer Zeitenrechnung begann sich die Nordseeküste langsam zu senken, ein Vorgang, über dessen tatsächliches Vorhandensein noch heute in der Wissenschaft keine einheitliche Meinung herrscht. Jedenfalls spült die Nordsee, vor allem bei Stürmen, nicht nur Sand von den Küsten ab, sondern ihre Brandungswellen führen, vor allem, wenn sie besonders stark auftreten, auch neue Sandvorräte mit sich, die sie an die Küste werfen. Hier werden sie dann sofort vom Wind ergriffen und zu Dünenhügeln getürmt, die der Küstenbauer durch künstliche Bepflanzung sichert und festigt.


NBZ - Weihnachtsbadekurier 1964 Hilfe/Info Logo der Chronik © 2002-2024 H.-H. Barty Seitenanfang