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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Heute hat die Küstenforschung bedeutende Schritte zurückgelegt, nicht zuletzt dank der auf Norderney getätigten Bemühungen. Dennoch läßt sich nicht verhehlen, wie gewaltig das noch zu Leistende ist. Besonders große wissenschaftliche Lücken bestehen z. B. im Bereich der Seegangsforschung. Die Brandungsphysik, auch in der zweiten Dimension, bedeutet nach wie vor ein "Buch mit sieben Siegeln". Aus diesem Grunde hat sich jetzt mehr und mehr eine Koordination der Forschungsprogramme und eine Kooperation ihrer Träger vollzogen. Es geht um eine "großräumige Bilanzierung" der überaus vielschichtigen Materie. Sie erstreckt sich nach dem deutschen internationalen ozeanischen Programm auf fünf Hauptbereiche. Es sind dies der Themenkreis "Das Meer als Nahrungsquelle", wobei es vornehmlich um das Vorkommen und die Rolle von Protein geht. Sodann handelt es sich um Grundlagenforschung zur Nutzung der mineralischen Rohstoffe des Meeres und des Meeresbodens. Im dritten Bereich bemüht man sich um die Verhütung und Bekämpfung der Meerwasserverschmutzung. Schließlich stehen wissenschaftliche Vorstöße an, hinter die Geheimnisse der Wechselwirkung von Ozean und Atmosphäre zu kommen. Diese Reihenfolge bedeutet keine Priorität. Das gilt auch für den Komplex "Küstenvorfeld-Forschung", wenn sich auch nicht verheimlichen läßt, daß man hier noch besonders stark in den Kinderschuhen steckt.
Zu den vorgenannten Bereichen trat seit 1967 das Schwerpunktprogramm "Sandwanderung". Bis 1974 sind diese Arbeiten befristet. Man kam bereits zu einer ganzen Reihe interessanter Einsichten. So dürfte der Schwebstofftransport in den Watten weitaus weniger von Strömung und Gezeiten abhängig sein, als bislang angenommen. Entscheidend dürften vielmehr biologische Vorgänge sein. Es trat hinzu ein Sonderforschungsbereich "Ozeanographie", eine modernisierte Seevermessung. Die Küstenforschung mußte tätig werden zur Bestandsaufnahme und Beweissicherung im Bereich "Wasser an der Küste" und auf dem Gebiet der Seegangsphysik. Es handelt sich hierbei um sehr aufwendige Vorhaben, selbst wenn man die modernsten technischen Hilfsmittel einsetzt.