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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1973
 
Seite 1

Ausklang und Auftakt - nach dem Abend der Morgen

Gedanken zu einem Titelbild

Wer es immer wieder so sieht, verliert vielleicht nicht ganz den Blick dafür, die Natur des Meeres wird ihm jedoch zur Alltäglichkeit, das Niedergehen der Sonne am fernen Horizont. Die Farbe, sonst in diesen Breiten kaum so dominierend wie an südlichen Küsten, regiert die Stunde, ein verwirrend erscheinendes Spiel der Töne und dennoch irgendwie gleichgerichtet in der Grundstimmung. Grell gezackt wird manchmal das Sonnenlichtspektrum auf das Firmament geschleudert, aber auch unversehens wieder in einer Weiche, die ohne Grenzen von Räum und Zeit erscheint - Kontraste, die die Urnatur setzt. Menschliches, Allzumenschliches wird zur Silhouette, wie die Schattenrisse jener irdischen Werke, die da Schiffe sind.

Wehmut kommt auf bei dem Betrachten eines solchen Bildes, und Sehnsucht nach der Gegenwart des Meeres. Wann wird sie wieder Wirklichkeit werden? Gedanken schweifen zurück an glückliche Stunden, verbracht dort, wo sich Elemente am unmittelbarsten begegnen, Land und Wasser fast verschmelzen. Kann sich das nöch einmal wiederholen? Und je länger man schaut, desto deutlicher wird vielleicht: die Wirklichkeit von Meer und Küste blieb - für alle Menschen, die an der See bewußt (oder meist auch in vollem Unterbewußtsein) das innere Gespräch mit der Natur suchen.

Der Odem des Ursprünglichen, auch wenn er sich nicht unmittelbar spüren läßt, sondern nur unterschwellig mitteilt beim Betrachten eines Bildes, er ist dann ganz plötzlich auch Keim für eine neue Gedankenrichtung. Abenddunkles, vielleicht auch Beklemmendes weicht. Da ist ja nicht nur der Abschied, das Verlöschen, die lange Zeit des Getrenntseins oder gar ein Nicht-mehr-wiederkommenkönnen. Unaufhaltsam vollzieht sich nach Abend, Nacht und Zeitkluft der Neubeginn, der Anbruch eines neuen Tages, das alte und doch nie sich gleichende Erlebnis eines Morgens am Meer.


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