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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Doch nun zurück zum zweiten neuen Meeresbewohner: der Brachsenmakrele. Diese große, interessant aussehende Fischart mit schwärzlicher Rückenfärbung und silbriger Bauchseite war früher, wie schon eingangs erwähnt, in den hiesigen Gewässern unbekannt. Seit etwa zehn Jahren ebenfalls, anfangs vereinzelt, doch nun regelmäßig tritt sie an der ostfriesischen Küste auf, und zwar ausschließlich in den Wintermonaten zwischen Oktober und Februar.
Die Brachsenmakrele, deren wissenschaftlicher Name Brama raji lautet, ist ein Hochseefisch, dessen eigentliche Verbreitungsgebiete der nördliche Atlantik und das westliche Mittelmeer darstellen. Die Ursachen des neuerdings gehäuften Auftretens in der Nordsee sind ungeklärt.
Die an den Ostfriesischen Inseln strandenen Tiere werden wahrscheinlich durch Stürme in Küstennähe verschlagen, verletzen sich im flachen Wasser und treiben dann an. Nicht selten zappeln sie noch lebend im Brandungssaum. Sie können in diesem Fall unbedenklich auf die Tafel gebracht werden, denn der Fisch liefert eine ausgezeichnete Mahlzeit und zudem eine reichliche, da die Tiere zwischen vier und sechs Pfund schwer sind.
Die jährlichen Invasionen der Brachsenmakrele sind von großem wissenschaftlichem Interesse. Die Fischart geht Hochseekuttern nur selten ins Netz, so daß Meldungen von gestrandeten Tieren die wichtigsten Anhaltspunkte liefern, um ein Bild von der Stärke der Population sowie von der Jahreszeit und der Reichweite ihrer Wanderungen zu gewinnen. Es wird deshalb darum gebeten, eventuelle Funde der Forschungsstelle für Insel-und Küstenschutz, Norderney, An der Mühle 5, mitzuteilen (Fernr. 04932-517). Wichtige Angaben sind Fundort, Datum sowie möglichst auch Gewicht und Länge des Tieres, letztere von der Kopf- zur Schwanzspitze gemessen.