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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1979
 
Seite 76

Antje hatte schon öfter an den Schmuck gedacht, den die Mutter so oft angetan. Er mußte doch noch da sein! Sie erinnerte sich ganz deutlich an ihre geschmückte Mutter. Obwohl sie damals noch klein gewesen war, hatte sie sich jedesmal gefreut, wenn die Mutter den Schmuck anlegte, und dieses und jenes Stück hatte sie wohl auch selbst einmal tragen dürfen. Ja, daran erinnerte sie sich noch ganz genau. - Heute wollte sie zum Wrack, um den Schatz zu suchen, aber kein Mensch durfte darum wissen.

So machte sie sich heimlich auf den Weg. In zwei Stunden war sie wieder zurück, so sagte sie sich. Als sie aufs Watt kam, fiel das Wasser noch ständig, denn es wurde Niedrigwasser. Das Wetter war klar, und sie kam schnell vorwärts. Nach einer halben Stunde hatte sie das Wrack der "Antje" erreicht. Sie kletterte hinauf und stieg hinab in die Kajüte. Da war nichts mehr zu holen. Was von Wert war, hatten die "Strandjer" weggeholt. Aber Antje ließ sich nicht beirren. Sie wußte, das chinesische Schmuckkästchen wurde immer in einem Geheimschrank aufbewahrt: den mußte sie finden. Sie erinnerte sich noch, daß er an der Rückwand des Raumes lag. Vorsichtig tastete sie die vermorschte Täfelung ab. Endlich ein Schlitz - sie hatte mit Glück den Schrank gefunden. Hastig öffnete sie ihn und - richtig, da stand neben Schiffspapieren und alten Briefen das Kästchen. Es war wohl beschlagen und angerostet, aber das machte nichts. Schnell raffte sie noch einige lesbare Briefe zusammen, nahm das Kästchen unter den Arm - ohne vorher hineingeguckt zu haben, denn das Schloß ging schwer - und hastete nach oben. Bald stand sie auf dem Wattenmeer, erleichtert atmete sie auf. - Aber was war das?! - Wieder stieg es, wie vor drei Jahren, aus den Prielen, und schon konnte sie kaum mehr etwas sehen. Antje lief so schnell, wie es das Watt erlaubte. Sie mußte die Baken finden!


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