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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Waren die Maßnahmen des 18. Jahrhunderts noch überaus behelfsmäßig, so bemühte man sich nach den napoleonischen Kriegen, die bekanntlich der Norderneyer Bevölkerung ihre Haupterwerbsquelle, die Frachtschiffahrt, für immer raubten, etwas gründlicher den Dingen zu steuern. Die Norder Wasserbauinspektion regte bereits im Jahre 1834 an, auf Norderney Buhnen nach holländischem Muster zu bauen, denn die Niederländer hatten seinerzeit ein beachtliches Mehr an Erfahrungen auf diesem Gebiete erarbeitet. Damals wie heute waren aber die öffentlichen Gelder begrenzt und es verblieb weiterhin bei Behelfsmaßnahmen. Das gefährliche Seegatt wußte man noch weit ab von der Insel. Es wurden statt der vorgeschlagenen Bauten zwei Einwohner zur Ausführung behelfsmäßiger Arbeiten angestellt. Unter Zugrundelegung der damaligen Kenntnisse erfuhr lediglich im Jahre 1840 der Herrenbadestrand einen etwas stärkeren Schutz.
Alles dieses änderte sich schlagartig nach der großen Silvestersturmflut der Jahreswende 1854/55. als das wütende Meer einen gewaltigen Dünenabbruch hervorrief. In einem noch heute Bewunderung erregenden Bautempo entstand damals zwischen den Buhnen, D 1 bis E 1 der erste Teilabschnitt des heutigen gewaltigen Schutzwerkes in einer Länge von rund 1000 Metern. Ohne einen leistungsfähigen Hafen wie heute, ohne rationelle Transportmittel, schufen die Wasserbauer damals die große Arbeit bis zum Jahre 1857. 500 Goldmark wandte der Staat für den laufenden Meter dieser gewaltigen Anlage auf.