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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Der Erfolg der umfassenden Bemühungen blieb nicht aus, denn trotz allem weiteren Antoben der oft entfesselten Elemente erfolgte am Westkopf der Insel kein weiterer Abbruch, ein Ergebnis, zu dem allerdings in nicht minderem Maße auch die mächtigen Buhnenbauten beitrugen. Dennoch blieben erhebliche Rückschläge nicht aus. Rund 150 Meter der neuen Mauer sackten im Jahre 1873 nach schweren Stürmen ab. Die Ausbesserung erforderte eine für damalige Zeiten ungeheuerliche Summe. Im Jahre 1894 stürzte ein Großteil des Klinkerpflasters ein. Trotz allem hat sich nicht nur dieses erste Schutzwerk, das in den Jahren 1932/33 eine neue Vorlage aus Basaltpflaster und 1950 eine Stahlspundwand zum Schutze des weltberühmten Norderneyer S-Profils erhielt, bewährt. Von 1864 bis 1867 entstand eine 525 Meter lange Anlage, die von den Buhnen G bis D reichte. Da hier allerdings das bereits erwähnte Profil, das in seiner geneigten Ebene den Wogenprall besonders gut abfängt, ursprünglich nicht zur Anwendung gelangte, erforderte die Anlage außergewöhnlich hohe Instandsetzungskosten, bis man sich in den Jahren 1883/84 hier ebenfalls, unter einem Aufwand von 144.000 Goldmark, zur Umstellung auf die bis heute bewährte Bauweise entschloß. Im Jahre 1877 hatten die Wasserbauer auch die Verlängerung der Strandpromenade zum Januskopf vorangetrieben. Bis dahin schützte ein offenes Pfahlwerk diesen Inselteil recht und schlecht. Die Weiterführung bis zum heutigen Korbstrand brachten die Jahre 1897/99. Nach der Jahrhundertwende erfolgten weitere Ausbauten 1913/14 und vor allem auch in den Jahren 1916/17 und 1919. Unter Abkehr von der bisherigen Bauweise wurde hier erstmals das sogenannte Juister Steilprofil angewandt, das rund 30 Jahre seine Dienste leistete. Die völlige Zerstörung dieses Schutzwerkes im Jahre 1949 veranlaßte den Einsatz einer abermals verbesserten Konstruktion, die in einer gegenüber dem Norderneyer S-Profil noch geringer geneigten Ebene den Wogenprall stärker als bisher mildert.