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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Doch seine schadensreichsten Orkanfluten, die vor allem den oberen Schutzbereich der Strandpromenade im Laufe der Zeit baulich veränderten, erlebte die Insel 1962, 1973 und 1976. Hierbei wurden die Strandschutzwerke auf einer Länge von mehreren hundert Metern fast vollständig zerstört, u. a. in besonderer Weise auch ein Promenadenabschnitt, der schon im Jahre 1858 gebaut worden war. Allein durch die beiden Orkanfluten von Januar 1976 entstanden an Deckwerken und Deichen auf der Insel Schäden in Höhe von 1,8 Millionen DM.
Der Ausbau und die Verbesserung der Dünenschutzwerke, die heute tausenden von Kurgästen zur Lieblingspromenade geworden sind, wurden also, wie wir gesehen haben, seit 125 Jahren nie unterbrochen. Bis heute entstanden 32 Buhnen, die dem Deckwerk in seiner unterschiedlichen Bauweise vorgelagert sind.
Jüngstes Inselschutzvorhaben ist der Bau des Westdeiches, der die Südwestflanke Norderneys nach den verheerenden Folgen der Sturmfluten von 1962 und 1976 vor künftige Hochwasserüberschwemmungen schützen soll. Der erste Bauabschnitt dieses Millionen-Projektes konnte rechtzeitig bis zum Frühsommer dieses Jahres im Hafenbereich fertiggestellt werden. Zur Zeit sind die administrativen Vorbereitungen zur Durchführung der zweiten Bauphase des insgesamt 1,3 Kilometer langen Deiches im Gange.
Dem fortschrittlichen Wasserbautechniker geht es aber nicht nur um die Instandhaltung und die Erweiterung der vorhandenen Anlagen, sondern er bemüht sich um etwas wesentlich größeres. Für ihn ist heute die Kardinalfrage, wie man den Sand der gefährlichen Riffe zum Wandern und damit mehr als bisher an die Insel heranbringen kann. Auf daß er von einem Schiffahrtshindernis zu einem Element des natürlichen Inselschutzes werde.
Dennoch werden die Norderneyer Strandbastionen nicht ausgedient haben, weiteren Generationen von Inselgästen zur Freude und Erholung und dies vor allem zur Herbst-, Winter-und Frühjahrszeit, die besonders zu ausgedehnten Spaziergängen einlädt.