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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Unmittelbar nach der Ankunft wurde gleich eine kleine Inselrundfahrt unternommen, deren Eindrücke bei dem anschließenden Empfang im Inselrathaus vertieft wurden. Bürgermeister Salverius verdeutlichte mit einem kurzen historischen Abriß Norderneys Entwicklung vom Fischerdorf zum Nordseeheilbad. Wegweisende und entscheidende Impulse habe hierbei das Bad durch das hannoversche Königshaus bekommen, das einst die Insel zu seiner Sommerresidenz erwählte, Zeugnis davon gäben heute noch einige Bauten wie das Kurhaus oder das Kurhotel.
An einen ersten direkten Kontakt, der zwischen München und Norderney bestanden hat, erinnerte Bürgermeister Salverius mit einem Schriftwechsel, der um die Anlieferung eines Steines für das im Jahre 1898 aus Steinen deutscher Städte errichtete Kaiser-Wilhelm-Denkmal geführt wurde. Eine Kopie dieses Briefwechsels sowie ein Norderney-Buchpräsent überreichte Salverius dem Minister, der sich in das "Goldene Buch" der Stadt Norderney einschrieb.
Bundesjustizminister Dr. Vogel betonte, daß die Eindrücke und Informationen, die er bei seinem ersten Inselbesuch erhalten habe, für ihn neu, wichtig und sehr wertvoll seien, auch wenn er als Bundesjustizminister aus Bayern komme.
Der prominente Gast meinte weiter, daß es im Selbstbehauptungswillen den Naturgewalten gegenüber zwischen den Menschen an den Gebirgshöhen in Altbayern und den Küstenbewohnern Parallelen geben würde. Interessant sei für ihn gewesen, daß durch den Bau des Denkmals auf der Insel "auch eine historische Brücke zwischen Norderney und München hergestellt worden ist."
Die Probleme, die sich für Norderney aus seiner Insellage, dem Vorhalten von Kapazitäten und Infrastrukturen sowie aus dem Küstenschutz ergeben, so räumte Dr. Vogel abschließend ein, würden sich in der Tat nur wenigen Gemeinden stellen. "Doch der Bund weiß schon, wo Norderney liegt," versicherte der Bundesjustizminister, zumal die Nordseeinseln, das wolle er auch seinem, für den Küstenschutz ressortzuständigen Kollegen, Landwirtschaftsminister Josef Ertl sagen, in ihm einen weiteren Fürsprecher gefunden hätten.