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Weihnachtsausgabe Badekurier 1981
 
Seite 74

Nachdem wir gefrühstückt und unsere Mittagsration eingepackt hatten, zogen wir vergnügt in Richtung Strand los. Die Sonne lachte uns von oben so vergnügt an, und die Wärme ihrer Strahlen durchflutete unseren ganzen Körper. Es war noch früh am Tag und der Strand nahezu menschenleer. Das Meer hatte sich weit zurückgezogen. Auf den Buhnen standen die Möwen. Doch, nachdem wir ein gutes Stück gegangen waren und plötzlich in den Himmel blickten, sahen wir mit Verwunderung dunkle Wolken auf uns zukommen. Aber erfüllt von dem schönen Wetter, das immer noch in uns war, setzten wir unseren Weg unbeirrt fort.

Erst als die ersten Regentropfen fielen, sich dann ein ganzer Schauer über uns ergoß und der bis dahin kaum spürbare Wind immer heftiger zu wehen begann, waren wir gezwungen, zurückzukehren und den Ausflug auf ein anderes Mal zu verschieben.

Ich war aber dennoch so fasziniert von diesem Vorgang, daß meine Gedanken zu kreisen begannen. Ist das Wetter nicht eigenartig? Dieser abrupte Wechsel von Sonne und Regen, ist er nicht mit dein Leben vergleichbar? Die verschiedenen Jahreszeiten sind identisch mit der Entwicklung aller Lebewesen auf der Welt. Und wird dies nicht in besonderer Weise am Menschen sichtbar? Wie sehr wird gerade doch er in all seinem Tun und Lassen vom Wetter beeinflußt. Scheint die Sonne, so herrscht überall ein munteres Treiben. Ist es regnerisch und der Himmel mit Wolken bedeckt, so ist zumeist auch sein Wesen gefärbt von diesem doch so überirdischen Geschehen, und auf das er doch gar keinen Einfluß hat. Vielleicht ist dies auch eines der wenigen Dinge, die der Mensch und niemand ändern kann. Das einzige was ihm bleibt, ist, sich dem Wettergeschehen bedingungslos zu fügen. Und dennoch brauchen alle Menschen die Sonne, den Regen und den Wind genauso wie ihr täglich Brot.

Ich habe immer bei meinen Norderney-Aufenthalten den Eindruck, daß das Wetter am Meer, wo alles so weit und übersichtlich ist, den Menschen offener und aufgeschlossener sein läßt als auf dem Festland, wo in vielen Bereichen durch seine Hand die Umwelt zu einer gesundheitsgefährdenden geworden ist oder wird. Denn dort fehlt ihnen dieses freie Atmen. Und viele wissen das noch nicht einmal.

Tatjana


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