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128 Jahre Freiwillige Feuerwehr Norderney

23.09.1989: Großfeuer im Hotel König am Kurplatz

23.09.1989: Großfeuer im Hotel König am Kurplatz

Genau um 2.25 Uhr ging in der Nacht zum Sonntag, 24. September 1989, bei der Freiwilligen Feuerwehr die Alarmierungsmeldung ein. Bereits nach vier Minuten traf das erste Löschfahrzeug am Brandort ein.

23.09.1989: Großfeuer im Hotel König am KurplatzEs war der größte Brand seit 1926 (Cafe Fröhle), den die Löschmannschaften auf Norderney zu bekämpfen hatten, so versicherte es Stadtbrandmeister Gerhard Fröhlich, der den Einsatz der 40 Feuerwehrleute leitete. Die Norderneyer Wehr war rund 12 Stunden im Einsatz. Sonntagnachmittag, 15 Uhr, konnten auch die letzten Brandwachen abgezogen werden. Das Großfeuer richtete einen geschätzten Schaden von rund drei Millionen Mark an. Das Feuer, dessen Ursache nachweislich Brandstiftung war, entzündete sich in einer Telefonzelle im Eingangsbereich und breitete sich über Decken, Wandverkleidungen, die Küche, die Hotelrezeption und den Treppenaufgang bis zu den Hotelzimmern aus.

Passanten bemerkten den ersten Feuerschein und austretenden Qualm. Zufällig den Ort passierende Feuerwehrmänner griffen sofort ein - schon bevor ihre Feuerwehrkollegen alarmiert worden waren. Durch die schnelle Ausbreitung des Brandes wurde vielen Hotelgästen der Weg durch den Treppenflur von Feuer und Rauch abgeschnitten. Schlafende Gäste wurden von Besuchern einer Nachtbar mit Biergläsern, die sie gegen die oberen Fenster warfen, geweckt. Es kam zu gespenstischen Szenen, jedoch gab es keine größeren Verletzungen: Helfer lehnten eine Fahnenstange an die Hauswand, an der sich ein Gast herunterhangelte, andere ließen sich auf Vordächer herab und sprangen von dort auf die Straße. In einem Fall hielt ein Mann seine Frau an beiden Armen aus dem Fenster. Unten stand ein Feuerwehrmann, der die Frau auffangen wollte. Erst nach gutem Zureden ließ der Mann seine Frau los, die von dem Feuerwehrmann sicher aufgefangen wurde.

23.09.1989: Großfeuer im Hotel König am KurplatzDie Feuerwehr mobilisierte ihre gesamte Einsatzreserve über Sirenenalarm. So trafen neben allen Feuerwehrfahrzeugen und Feuerwehrleuten am Brandort auch schnell Krankenwagen, Polizei und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes ein. Insgesamt hatte die Feuerwehr, die mit allen sechs Fahrzeugen am Brandort war, 800 Meter Schlauch ausgelegt. Auch die Drehleiter war im Einsatz: Aus dem Korb ließ sich der Brand von oben gut überwachen. Neun Hotelgäste wurden zur ambulanten Behandlung in das städtische Krankenhaus gefahren. Evakuierte Gäste wurden in zwei anderen Hotels untergebracht. Die Feuerwehr ging von allen Seiten gegen die Flammen vor. Der Brandherd war nicht gleich auszumachen. Rauch quoll an allen Seiten des verschachtelten Gebäudekomplexes hervor. Über Leitern wurden die letzten Hotelgäste vom Hof her über die Dächer gerettet.

23.09.1989: Großfeuer im Hotel König am KurplatzVon allen Seiten des Gebäudes wurde gelöscht. Zwölf Atemschutzgeräteträger rückten vor allem von der Rückseite her in das Gebäude ein, um den Brand zu ersticken. Das Feuer fraß sich in den Dachstuhl hoch. Erst morgens um 8 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Nachlöscharbeiten waren aber noch bis zum frühen Nachmittag erforderlich.

Bei dem gesamten Einsatz wurden 110 Atemschutzflaschen leergeatmet. Entleerte Flaschen fuhr ein Feuerwehrmann im Ruhestand im Pendelverkehr zum Feuerwehrgerätehaus am Wasserturm und zurück zum Brandort. Im Feuerwehrgerätehaus wurden die vielen Pressluftflaschen vom Gerätewart nachgefüllt. Ein hilfsbereiter und kundiger Inselgast half dabei, die Atemschutzgeräteträger immer wieder neu auszurüsten. Auch Leute vom Spielmannszug der Feuerwehr unterstützen ihre aktiven Kameraden mit Hilfsdiensten. Jede helfende Hand war wertvoll in dieser Nacht.

23.09.1989: Großfeuer im Hotel König am Kurplatz

Die Befürchtung blieb bis zum Morgen groß, das Feuer könne durch den Dachstuhl ausbrechen. Katastrophale Auswirkungen hätte dies gehabt, doch durch den äußersten Einsatz der Feuerwehr wurde ein Niederbrennen des Hauses verhindert. Der eigentliche Feuerschaden blieb auf den Kern des Gebäudes beschränkt, jedoch wurden gastronomische Betriebsteile von Ruß und Rauch unbenutzbar gemacht. Den Gesamtschaden schätzte die Kriminalpolizei auf rund 2,5 Millionen Mark.

23.09.1989: Großfeuer im Hotel König am KurplatzSchon in der Nacht sammelten sich um den Gebäudekomplex hunderte Schaulustige und aufgeschreckte Einwohner. Von Weitem war ein großer Rauchpilz über der Innenstadt auszumachen. Der Schrecken über das Erlebte stand vielen Gästen, auch noch am Sonntagmittag, ins Gesicht geschrieben. Einige retteten bei ihrer Flucht vor dem Feuer im wahrsten Sinne des Wortes nur das, was sie am Leibe trugen, denn sie verloren durch den Brand ihr gesamtes Gepäck.


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