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Insel Norderney

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128 Jahre Freiwillige Feuerwehr Norderney

1999: Windhose über Norderney richtet großen Schaden an

Die Freiwillige Feuerwehr Norderney wurde 1999 gerufen, um die Auswirkungen eines seltenen Naturereignisses zu untersuchen, und um technische Hilfeleistung zu geben. Eine Windhose war am 16. Februar 1999, nach 19 Uhr, über den Ortskern von Norderney gezogen. Wie durch ein Wunder sind an diesem Abend keine Personen verletzt worden.

"Gasexplosion in der Winterstraße" lautete daraufhin die Alarmmeldung der Feuerwehrleitstelle für die Freiwillige Feuerwehr von Norderney und den Rettungskräften des Deutschen Roten Kreuzes. Der Anrufer vermutete wohl aufgrund eines gewaltigen Knalls und umherfliegender Trümmerteile, dass etwas explodiert war. Einwohner nahmen gewaltige Erschütterungen im Ortsbereich wahr. Bäume schüttelten sich. In Höhe der Winterstraße 20 waren Schäden an den Häuserfronten zu erkennen. Dachteile und Ziegel verteilten sich von der Bogenstraße über die Frisiastraße bis hin zur Kreuzung vor der Grundschule und übersäten die Straßen.

Später wurde das ganze Ausmaß und die Ursache der Naturkatastrophe erkennbar. Eine Windhose (Großtrombe oder auch Tornado), die wohl in der Halemstraße ersten Bodenkontakt hatte, hinterließ eine Schneise der Zerstörung. Sie hatte sich aus einem gewittrigen, sich senfgelb verfärbenden Abendhimmel gebildet. Wie Augenzeugen berichteten, ist zunächst eine kleinere und nachfolgend eine große Windhose über die Insel gezogen. Wie ein Trichter senkte sich der große Luftwirbel vom Westkopf aus kommend auf das Stadtgebiet. Er zog Richtung Denkmal bis er sich nach zwei Kilometern, am Sportplatzgelände wieder auflöste. Nur einen Augenblick lang dauerte es bis der Tornado über die Insel in Richtung Hafen fortgezogen war. Sein schneller Durchzug war von einem sehr lauten Grummeln begleitet gewesen, wie Augenzeugen berichteten. Die Schneise der Schäden war "nur" etwa 20 bis 30 Meter breit aber mit verheerenden Folgen.

Die Bilanz der Schäden: 25 Gebäude listete die Polizei auf, die durch den gewaltigen Sog der Trombe in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Sie ging nach dem Wetterereignis von einem Ge­ samtschaden in Millionenhöhe aus.

Entlang des zerstörerischen Weges des gewaltigen Luftwirbels wurden Flachdachteile hochgerissen, massenhaft Dachziegel abgedeckt und kleine und große Scheiben eingedrückt, so zum Beispiel im Herrenpfad. Rund 60 Quadratmeter Ziegel hatte die Windhose vom Längsgiebel des Kinderheimes Dresden in der Luciusstraße gefegt. Wie Geschosse zerstörten die Pfannen gegenüberliegende Scheiben und Schaufenster. Bei einem Betroffenen, der sich zu dem Zeitpunkt des Ereignisses in seiner Wohnung befand, steckte sogar ein Holzsplitter in der Tür der Spülmaschine. Dachrinnen wurden wie Streichhölzer abgeknickt. Ein Flachdach in der Bogenstraße wurde fast völlig abgedeckt und viele Meter durch die Luft gewirbelt. Am schlimmsten hatte es die Sporthalle (An der Mühle) erwischt. Dort beschädigte der Tornado das Dach der Anlage schwer. Großflächig wurde die Dachhaut mit der Isolierschicht vom Betondach hochgewirbelt und stückweise auf die Tennisplätze und über den Deich zum Gartengelände geschleudert. Der Schaden an der Turnhalle wurde mit 100.000 Euro beziffert. Auf dem Sportplatz wurde ein Fußballtor 60 Meter weit durch die Luft geschleudert und landete völlig demoliert auf der Laufbahn.

Die Feuerwehrleute sicherten an diesem Abend noch lockere Dachteile, währenddessen Windböen der Stärke neun auf der Beaufortskala sowie dichter Schneeregen die Arbeiten behinderten.

Die 55 Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz. Gegen 22.30 Uhr wurde Entwarnung gegeben. Die Helfer des Roten Kreuzes sorgten für das Wohlergehen der Einsatzkräfte mit wärmenden Kaffee. Am nächsten Tag begannen die Aufräumarbeiten.


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