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Seite 10

30.06.2018 - 150 Jahre Norderneyer Badezeitung

Norderneyer Aufschwung durch militärbedingte Bauten

Da es mit der Wirtschaft mittlerweile bergauf ging, glaubten wohl auch viele Norderneyer an eine bessere Zukunft. Arbeitsbeschaffungsprogramme zeigten ihre Wirkung, und auf Norderney entwickelte sich von 1933 bis 1945 das Militär zum größten Arbeitgeber.

Wie es dem Archiv von Bonno Eberhardt zu entnehmen ist, wurde von 1933 bis 1945 die Luftwaffe mit dem Seefliegerhorst und der Marine-Artillerie mit den Flakgeschützen in den seeseitigen Dünen von einem eigenen Planungsstab (im Kinderheim Heckenrose und dem Standort Blautal) neu aufgebaut. Dieser Planungsstab hatte die Unterstützung vom Reichsarbeitsdienst und der Organisation Todt. Zu dieser Zeit waren fast alle Norderneyer Handwerksbetriebe und viele festländische Unternehmen mit an den Militärbauten beteiligt, versichert Eberhardt.

Mit dem Neubau der Flugzeug-Werfthalle wurden für die Spezialisten, bestehend aus Schlossern, Malern, Klempnern, Tischlern und Motorenschlossern sowie das erforderliche Büropersonal, ein eigenes Ledigenheim für nicht verheiratete Arbeiter und für die Familien die Siedlung Nordhelm gebaut. Die Offiziere und Portepeeträger (Unteroffiziere und Feldwebel) bekamen Wohnungen in den neugebauten Wohnhäusern an der Benekestraße, Hermann- Göring-Straße, heute Mühlenstraße, und Richthofenstraße.

25 Jahre Soltausche Buchdruckerei

25 Jahre Soltausche Buchdruckerei in der Langestraße 6. Die Badezeitung berichtete umfangreich.

Die Gästezahlen stiegen offensichtlich. Die Zahl war aber 1933 auf einem niedrigen Niveau von lediglich 21.000 Inselbesuchern. Die amtliche Liste der angekommenen Gäste wurde weiterhin traditionell in der Badezeitung veröffentlicht.

Zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung der 1930er-Jahre stellt der gebürtige Norderneyer Dr. Hermann Soeke Bakker in seinem Buch "Norderney - Vom Fischerdorf zum Nordseeheilbad zum Beginn des nationalsozialistischen Unrechtsstaates" für die Insel fest: Mit dem Jahre 1933 war der Tiefpunkt der wirtschaftlichen Krise überwunden. Die mit allen Mitteln betriebene Arbeitsbeschaffung führte zur allgemeinen Ankurbelung der Wirtschaft. Es gab eine großartige Auftragslage für Baufirmen. 1933 gehörte Eilt Wessels zu denen, die diese Chancen erkannten und sich selbstständig machten.

Angeregt durch die damals organisierten "Kraft-durch Freude"-Fahrten entwickelte sich ein stetig zunehmender Verkehr zu den Inseln - und nach Norderney durch Festungsarbeiten auf der Insel auch ein starker Güterverkehr. Norderney wurde in den folgenden Jahren militärisch ausgebaut, zuerst der Seefliegerhorst. Hier bekamen über hundert Norderneyer einen Arbeitsplatz. Spezialisten wie Dreher wurden ab 1934 in Ostfriesland angeworben.

Die nationalsozialistische Diktatur nahm unterdessen auch auf der Insel ihren Lauf. Es gab einen kommissarisch eingesetzten Bürgermeister, Gerichtsreferendar Bruno Müller (bis 1934), und den neuen Badedirektor Ferdinand Schröder. Carssen Lührs wurde abgesetzt, weil er keine Hakenkreuzfahne am Rathaus aufziehen wollte und sich nicht kooperativ zeigte. 1934 wurde Dr. Heinrich de Haan neuer linientreuer Bürgermeister und zugleich Badedirektor.

Maschinensaal

Ein Blick in den Maschinensaal, so wie er einstmals aussah.

Die Lufthansa setzte 1934 im Liniendienst nach Norderney auch dreimotorige Verkehrsflugzeuge vom Typ JU 52 ein. 1935 wurde ein Flugabfertigungsgebäude mit Restauration, einst Luftbahnhof genannt, heute "Haus Bergisch Land", an der Bülow-Allee erstellt.

Die legendäre Wetterwarte entstand auf der Georgshöhe. Sie war zunächst Signalstation und Dienststelle der Marine. Die Militarisierung setzte sich 1936 fort Die Seeflugstation Norderney wird Militärflugplatz. Ein Artilleriedepot bestand seit dem Ersten Weltkrieg im heutigen Gewerbegelände.


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