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Insel Norderney

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Kinderleben - Seehospiz Kaiserin Friedrich zu Norderney (1904)

Bibliothek.

In II, in dem kleinen Vorraum zwischen dem Spielsaal und Oberschwester Marthas Zimmer, steht ein großer brauner Glasschrank, der in goldenen Buchstaben die Inschrift trägt: "Jugendbibliothek, von Kinderfreunden gestiftet." In diesem Schranke befindet sich die Kinderbücherei, eine wohl bescheidene, aber immerhin recht mannichfaltige Sammlung von Schriften erzählenden und belehrenden Inhalts für Knaben und Mädchen jeden Alters. Hier hält der Kandidat jeden Wochentag nach Tisch "Bibliothek" ab; in den ersten drei Tagen kommt je ein Knabenpavillon an die Reihe, in den drei letzten die Mädchenabteilungen. Öffnet der Kandidat die Tür zum Spielsaal, dann stehen schon die Kinder dicht gedrängt da; jeder sucht möglichst vorne zu stehen, um bald an die Reihe zu kommen.

Nun gehts los. Zuerst werden die Bücher abgegeben, wobei genau darauf gesehen wird, ob auch nicht mutwillig die Etiquette mit der Nummer zerrissen oder sonst das Buch verletzt ist. Wer das getan, erhält keine neues Buch wieder. Alle jedoch scheinen heute ihre Bücher richtig abgegeben zu haben. Zum Schluß wird noch Nr. 133 aufgerufen. Aber kein "Hier!" ertönt wie sonst. Die andern rufen noch einmal dieselbe Zahl; der Besitzer des Buches ist jedoch nicht erschienen, und al es endlich von zwei andern geholt wird, kommt er mit hellen Trönen in den Augen heran: "Herr Kandidat, ich kann mein Buch nicht finden, ich hab‘ es gestern noch gehabt!" "Hast Du es denn wieder in Dein Fach gelegt?" "Nein," kommt zögernd die Antwort, "es schlug gerade Tamtam, und da mußte ich antreten und hatte keine Zeit mehr zum Weglegen.""Hast Du denn überall nachgesehen?""Ja, aber ich kann es nicht finden!""Nun, mein Junge, das ist ‘ne böse Geschichte; geh‘ noch einmal und suche es; wenn Du es nachher nicht hast, bekommst Du kein Buch wieder!" Und betrübt zieht der arme Sünder ab. Nun ist die Rückgabe beendet. "Wer will ein neues Buch haben?" "Ich, ich ich!" so tönt es von allen Seiten, und zahlreiche Finger strecken sich dem Kandidaten entgegen. Der fragt der Reihe nach die einzelnen und giebt die gewünschten Bücher heraus.


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