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Insel Norderney

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Kinderleben - Seehospiz Kaiserin Friedrich zu Norderney (1904)

Mittlerweile ist auch der Kandidat erschienen mi einem Buche unter dem Arm. Ein paar Jungen haben ihn bereits kommen sehen: "Es wird vorgelesen!" rufen sie und machen schon einen Platz in einer kleinen Senkung zurecht, wo sie sich nun gruppieren. Herr Kandidat hat angefangen, ihnen die Geschichte von Robinson Crusoe vorzulesen; manche kennen sie noch nicht, und viele andere hören sie gerne von neuem. Nun sitzt er umlagert von seinen aufmerksamen Zuhörern, deren Schar sich nach und nach mehrt. Selbst ein paar Sechser sind gekommen und haben ihren gemütlichen Platz auf der Bank am Sechser-Pavillon verlassen, wo die Schwester mit den großen Knaben plaudert. Die Sechser halten sich im Ganzen etwas zurück von den kleineren Zweiern und Vierern. Eine Hauptbeschäftigung für sie bietet der Rundlauf, der für alle überhaupt eine große Anziehungskraft besitzt. Gerne werfen sie auch mit einem an einer Schnur befestigten Ringe nach Haken, die auf einem mit Zahlen versehenen Brette befestigt sind. So leicht wie es aussieht, ist es aber nicht, und Nr. 500 wird nicht oft getroffen. Wenn die Potsdamer oder Rummelsburger Waisenjungen im Hospiz sind, so wird auch wohl das Soldatenspiel in Scene gesetzt, und finden sich sogar Trommel oder Pfeife, so wird nach allen Regeln der Kunst marschiert und exerziert.

So sind in der Mittagspause die Hospizdünen überall belebt, aber eben nur von den Knaben, sie haben Art Privilegium darauf. Die Mädchen müssen sich schon anderswo nach einem passenden Platz umsehen. Doch die sind gar nicht so schlecht daran. Haben es die Einer nicht gut, wie sie dort hinter dem Hospiz verstreut in den Kiefern liegen? Da haben sich ein paar Freundinnen zwischen den Bäumen ein großes Tuch ausgespannt und liegen nun unter diesem improvisierten Zelt noch tausendmal schöner, als die Jungen drüben in ihrem echten. Andere sind ausgezogen, um Blumen zu suchen. Die wachsen ja hier so reichlich; die Dünenhänge sind wie besät mit den zarten kleinen Dünenrosen; diese werden gesammelt und in die kleinen Körbchen gelegt, welche einzelne geschickt aus Gräsern zusammenzuflechten verstehen. Die Meisten liegen auf ihren Tüchern neben ihrer Schwester, plaudern oder träumen; ein paar sind auch ganz fest eingeschlafen. Da ist es auf der "Dreierwiese" desto lebhafter. Die kleinen Mädels spielen "Kriegen" und verstecken sich hinter den Ecken des Pavillons und sind mit Lust beim "Abschlagen". Andere machen "Hospizspiel"; eine ist Schwester Frieda, eine andere Herr Doktor; die übrigen liegen auf ihren Tüchern, die die Betten im Schlafsaal darstellen.


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