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Kinderleben - Seehospiz Kaiserin Friedrich zu Norderney (1904)

1. Advent.

Wieder ist der Winter eingekehrt. Der Himmel hängt voller grauer Wolken, und um die Wände des Hospiz fährt ein rauher Novemberwind. Drinnen aber im Zweier-Saal ist es um so freundlicher und einladender. Dort sitzt die wieder zusammengeschmolzene Kinderschar an einer langen Reihe von aneinander gestellten Tischen. Ihre fröhlichen Gesichter sind hell erleuchtet vom Schein zahlreicher Kerzenflammen, deren Glanz mit Eintreten der nachmittäglichen Dämmerung immer stärker wird. Vor jedem Kinde brennt ein weißes Lichtchen, das auf einem rotbäckigen Apfel steckt, und daneben liegt ein grünes Zweiglein mit einem Adventsspruche. Dabei schmausen die Kinder nach Herzenslust von dem Korinthenkuchen und von der Schokolade und haben ihre Freude an dem Kerzengeflimmer, dessen heller Schein noch erhöht wird durch einen schönen, in vielen Farben erglänzenden Stern, der von der Decke herabhängt. Die Erwachsenen, die an einem besonderen Tische Platz genommen haben, haben ihre Freude an dem reizenden Bilde, und auch das Dienstpersonal sitzt in einer Ecke des Saales zusammen und nimmt an allem Anteil.

Als die Kerzen schon halb herunter gebrannt und die Kinder fertig sind mit dem festlichen Schmause, da sammelt der Kandidat sie in einem Halbkreise unter dem hellen Stern um sich. Nun beginnt die ernste Feier des ersten Adventssonntages. Nach einem Eingangsspruch singen alle zwei Verse des schönen Adventsliedes: "Wie soll ich dich empfangen"; und darauf treten abwechselnd je ein Mädchen und ein Knabe vor und sagen einen Vers aus dem Alten Testamtente auf, in dem die Ankunft des Herrn Jesus verheißen wird. Als die siebente messianische Weissagung verklungen: "Due Tocher Zions, freue dich sehr, und due Tochter Jerusalems, jauchze: siehe, dein König kommt zu dir," nimmt der Kandidat das Wort zu einer Ansprache an die Kinder, inwelcher er ihnen die Bedeutung des Tages klar macht und ihnen ans Herz legt, was es für eine herrliche Freudenbotschaft ist, die sie heute vernehmen: "Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig." Aufmerksam hören alle zu, und laut erklingt dann ihr Lied: "Tochter Zions, freue dich, jauchze laut, Jerusalem!" Mit dem Vaterunser und einem Segensspruch schließt darauf die Feier, während welcher langsam ein Kerzlein nach dem andern erloschen ist, sodaß jetzt nur noch der große bunte Stern allen zu Häupten leuchtet. Nun zerstreuen sich die Kinder, und die Lampen werden angezündet; aber die Feststimmung bleibt, und bis zum Abend hallt der Saal wieder von frohen Advents- und Weihnachtsliedern.


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