Norderney
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Ferienerlebnis Wattenmeer
Zu Fuß nach Norderney
Zu den wenigen Urlandschaften. die es heute noch in Europa gibt, gehört das Wattenmeer. Eine amphibische Landschaft - weder richtig Land noch Meer. Bei Ebbe wird der von Prielen durchzogene Küstenstreifen zwischen der Ostfriesischen Inselkette und dem Festland begehbar. Bei Flut wird das Gebiet von Fischen, Garneelen - auch unter der Bezeichnung Krabben oder Granat bekannt - Krebsen und vielem anderen Meeresgetier bevölkert.
Zweimal innerhalb 24 Stunden ergießt sich die Nordsee über die dunkelgrauen Flächen. Im gleichen Sechs-Stunden-Rhythmus fällt das von Menschenhand weitgehend unberührte Niemandsland trocken und bietet der Vogelwelt selbst im Winter einen reich gedeckten Tisch. Doch auch im Wattboden, wie es kleine Aufwertungen bei Niedrigwasser zeigen, ist geheimnisvolles Leben, oder in den zahlreichen flachen oder auch tieferen Wasserrinnen, aus denen vor allem Fisch-und Garneelenbrut nicht mit dem Ebbstrom wieder in das Meer zurückflutete.
Für den Inselgast ist daher, ganz von den gesundheitlichen Vorzügen der körperlichen Betätigung in frischer Seeluft abgesehen, eine Wattwanderung Immer wieder ein Urlaubs- und Naturerlebnis ganz besonderer Art. Allerdings Ist, und das muß hier betont werden, ein solcher Ausflug in die amphibische Landschaft zwischen Insel und Festland nicht ganz ungefährlich, wenn diese Wanderung ohne sachkundige Führung unternommen wird. Seichte Priele und Schlicklöcher, wie sie vor allem an den Uferkanten und bei den Muschelbänken vorkommen, können zu tödlichen Fallen werden. Ebenso lassen Unkenntnis der Tide-und Wetterverhältnisse oftmals solche Watt-Touren auf eigene Faust verhängnisvoll enden. Auf diese Art und Weise mußten im vergangenen Sommer dieses Jahres zwei Kinder im Alter von 9 und 14 Jahren im Norddeicher Watt ihr Leben lassen. Deshalb kann die Warnung nicht genug wiederholt werden - dazu gehört auch das Baden unter Aufsicht - Wattwanderungen nur mit staatlich geprüften und zugelassenen Wattführern zu unternehmen.
