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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Die Heilanzeigen des Bades
Das trifft nicht zuletzt für die Badeorte an der Nordsee zu, die großen Freiluftsanatorien in der Bundesrepublik. Norderney machte hierbei bekanntlich 1797 den Anfang und blickt im nächsten Jahr auf ein 100jähriges Bestehen als Seeheilbad zurück. Wie namhafte Badeärzte, Balneologen und Klimatologen versichern, gibt es rund fünfzig Krankheoten, für deren Heilung sich die Bäder an den Stränden der Nordsee eignen. Doch da ein allzuweit gespannter Kreis von Indikationen leicht etwas skeptisch stimmt, sei ihre Zahl auf die vom Deutschen Bäderverband anerkannten Heilanzeigen beschränkt. Speziell für Herbst-, Winter- und Frühjahrs-Kurbehandlungen haben sich Seeaufenthalte als erfolgreich erwiesen bei Erkrankungen der Atemwege und Luftröhren, bei Bronchialkatarrhen und Tuberkulosen, bei allgemeinen Erschöpfungszuständen, vegetativen Dystonien und Diathesen, für Rekonvaleszenzen nach Operationen und Infektionen, bei Blutarmut und Entwicklungsstörungen im Kindesalter, bei leichteren Formen von Kreislauf- und Schlafstörungen sowie als Abhärtungskuren und vorbeugende Maßnahmen bei Versagen der Arbeitskraft und Anfälligkeit gegen Infekte. Zusätzlich werden im besonders dafür eingerichteten Kurmittelhaus Schlickbäder und -packungen als Heilmittel für alle allergisch-rheumatischen Erkrankungen, bestimmte Frauenkrankheiten und verschiedene Formen der Tuberkulose bei Erwachsenen und Kindern verabreicht.