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Weihnachtsausgabe Badekurier 1950
 
Seite 9

Was wir sahen und hörten

Helmut Höver - eine junge Begabung

Diese "Stunde der Musik" in Schuchardts Hotel förderte ein bemerkenswertes Talent zutage: die blutjunge Begabung Helmut Höver, der mit Susanne Fischer am Flügel einen Violinabend gab. Der erste Teil des Abends war ganz den alten Meistern gewidmet: Händel, Bach, Corelli, Telemann. Mozart folgte, sodann Johannes Brahms. In der technisch differenzierten Bachschen d-moll-Sonate für Solo-Violine offenbarte sich besonders die manuelle Brillanz Helmut Hövers; in Telemanns Sonatine D-dur und vor allem in Brahms von herber Romantik erfüllter Sonate op. 100 in A-dur mit ihrem eingängigen liedhaften Hauptthema entwickelte der junge Künstler phantasiegeladene nachschöpferische Durchdringung, gepaart mit verhaltener Vitalität; ein schönes Instrument mit satter, farbiger Tonfülle erhöhte die faszinierende Wirkung auf den Hörer. Man spürte bei diesem Meisterschüler im tröstlichen Sinne den Schatten von Prof. Wilhelm Stroß. Auch Susanne Fischer gab sich mit wohltuender Intensität. Ein verdienter Erfolg vor einem sehr dankbaren Publikum.

"Wenn der Hahn kräht"

Auch in der hochdeutschen Fassung haftet August Hinrichs erfolg reiche Komödie "Wenn der Hahn kräht" jene köstliche Deftigkeit niederdeutscher Prägung an, die eruptiv zündet, besonders wenn das Stück eine so prachtvolle Gestaltung erfährt, wie durch die Ostfriesische Landesbühne im Kurtheater. Darstellerische Kabinettsstückchen im Rahmen dieses hervorragenden Ensembles präsentierten in den Hauptrollen Wilhelm Grote (Knecht), Elsbeth Thiel (Trina), Benno Schreiber (der bäuerliche Gemeindevorstand) und Günther Stork (der stotternde, "damelige" Bauernsohn). Nicht minder bewährten sich Else Betz-Grothe (die Bäuerin), Christa Weitendorf (die Tochter), Manfred Melz (der Tierarzt), Rudolf Köhler (der Amtshauptmann) und Emil Fuhrmann (der Dorfschneider). Ein verdienter, großer Erfolg mit vielen Vorhängen. R. B.

"Rund um Kap Horn"

"Kap Horn" - das ist eine Seemannskneipe, in der echtes Seemannsgarn gesponnen wird von jenen Seeleuten der Nachkriegszeit, die nach der totalen Abrüstung wieder auf Anheuerung warten. Es tut sich im "Kap Horn" sehr viel, und nach dem alterfahrenen Reglement für Komödien getreu der Lessingschen Dramaturgie werden die Konflikte durch Verwechslungen beschwört, die den Vorteil haben, den Zuschauer in schmunzelnder Spannung zu halten, was Fritz Wempner in seinem dreiaktigen "Lüstig Seemannsspill" auch ausgezeichnet zum Tragen bringt. Es geht hier um eine Reedereibesitzerstochter, die ihre Liebe nicht mit den Geldinteressen ihres Vaters koordinieren will und deshalb aus dem elterlichen Hause flieht, um sich in "Kap Horn" als Bedienerin zu verdingen, wo sie ihre wahre Liebe findet. Am Ende gibt nach mannigfachen Verwicklungen mit detektivischen Begleiterscheinungen schließlich auch der Herr Papa dem glücklichen Paar seinen Segen.

Die Spielschar des Norderneyer Heimatvereins zeigte mit dieser Aufführung im Kurtheater wieder ihr hervorragendes volkstumsgebundenes Niveau. Aenne Jenssen ist eine bemerkenswerte junge Begabung, die der Verwandlungsrolle der Reedertochter vortrefflich gerecht wurde; in altbewährtem prachtvollen Naturell gaben sich Alfred W. Visser als deren Liebhaber und Steuermann, Heinrich Jacobs, der Kapitän mit dem guten, treuen Herzen, der in einigen Seemannsliedern seinen schönen Bariton wirkungsvoll zur Geltung brachte, Elmerich Spethmann , eine resolute Zeitungsfrau, Anna Lengerhuis, diesmal ganz mondän als Privatsekretärin, Ihno Lührs, der seriöse Reedereibesitzer, Edy Bojunga, ein flinker Funkreporter; Jonny de Boer und Harm Pauls (letzterer ein "komisches" Talent), zwei allzu findige Detektive. Angesichts eines entzückenden Bühnenbildes amüsierte sich das Publikum in zwei ausverkauften Vorstellungen köstlich. R. B.

Dr. med. Hänsche vor Industriellen

Auf Einladung des Verbandes der Siegerländer Metall-Industriellen e. V. und des Aerztevereins Siegerland sprach Dr. med. Hänsche vom Seehospiz in diesen Tagen in Siegen über das Thema: "Die Bedeutung des Klimaeinflusses bei der Krankheitsbereitschaft unter besonderer Berücksichtigung der Winterkuren an der See". Der Vortrag fand ein außerordentlich interessiertes Auditorium.


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