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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1952
 
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Gleichfalls positive Urteile gelten den insularen Sportmöglichkeiten. Die Gymnastik wird als wertvoll bezeichnet. Ebenso die Möglichkeiten zur Ausübung des Tennissportes und des Golfspielens, "da Sport auch zur Erholung gehört". - Interessant ist, daß 62 Prozent aller Gäste auch, wenn sie es ermöglichen könnten, gerne im Herbst, Winter und Frühjahr nach Norderney kommen würden. Nur 33 Prozent möchten sich auf den Sommer beschränken, während 5 Prozent wegen der Ferienregelung einen Besuch außerhalb der üblichen Reisezeiten ablehnen. Ein Spezialist für Rheumaforschung der Sektion für Augenkrankheiten glaubt, daß man mit Vorteil gerade schwer rheumatisch Augen-Erkrankte auch im Winter nach Norderney schicken sollte. Mehr Erholung als im Hochsommer hofft ein anderer Gast erwarten zu können, und immer wieder wird der Ausbau der Herbst-, Winter- und Frühjahrskuren als unbedingt angebracht bezeichnet.

Omnibus 19Fast alle befragten Gäste waren durchaus mit ihrer Unterkunft zufrieden, wobei Urteile wie "tief beeindruckt von den sauberen, preiswerten und tadellosen Pensionen" durchaus keine Seltenheit sind. "Für jeden Geschmack und Geldbeutel wird auf Norderney Rechnung getragen", heben andere hervor. "Wo ich auch gewohnt habe, immer zufrieden", urteilt ein alter Freund Norderneys.

In einer oftmals sehr eingehenden Form äußerten sich die Kurgäste zur Frage der Zulassung von Autos auf der Insel, und ob die bisherige Sperrung des Kurviertels für ausreichend gehalten wird. 62,5 Prozent wandten sich in teilweise sogar sehr drastischer Form gegen den Kraftwagenverkehr. Es wird wiederholt erklärt, daß die Beschränkung des Autoverkehrs zu den größten Vorzügen und damit den wichtigsten Erholungsfaktoren der Insel zähle. Wegen des Autolärms haben andere Gäste nach eigenen Angaben ihre bisherigen See-Aufenthalte verlassen. Norderney wird einmal sogar mit einem großen Schiff verglichen, um dann zu der Feststellung zu kommen, daß man auf einem Schiff eben nicht Auto fahre. Ein anderer Gast meint: "Wie beruhigend und wohltuend sind dagegen die Pferde - wie in der guten alten Zeit, denn sie haben noch eine Seele". Andere vom Autolärm verfolgte und geplagte Städter sehnen sich nach Ruhe, und für diese Menschen schreibt ein Inselbesucher: "Fahre jährlich ca. 30.000 Kilometer, empfinde es wohltuend, keine Autos zu sehen!" Auch daß das Kraftfahrzeug auf die Autobahn und nicht in ein Heilbad gehört, wird wiederholt nachdrücklichst unterstrichen. Andererseits fordert man natürlich gewisse Ausnahmen. "Es wäre schön", meint ein Gast, "einmal ganz ohne Auto zu sein, aber jeder Autobesitzer möchte natürlich unabhängig zur "Weißen Düne" fahren, darum muß man es wohl in beschränktem Umfange gestatten." Bekanntlich wird eine diesen Bedürfnissen Rechnung tragende Regelung auch von den Norderneyer Behörden vertreten. Neben dem schon erwähnten Gästeanteil, der ein generelles Autoverbot wollte, unterstützen 33 Prozent die bisherige Sperrung des Kurviertels unter der Bedingung, daß sie auch in Zukunft aufrecht erhalten wird. Nur ein geringer Teil der befragten Gäste sprach sich für die Zulassung der Autos in, unbeschränktem Maße aus.

Es konnte an dieser Stelle nur in kurzen Zügen das Ergebnis der Gästerundfrage umrissen werden. Neben einer Bestätigung des Rufes unserer Insel brachte die Aktion Hunderte von wertvollen Anregungen und Hinweisen auf allen Gebieten des Kurleben. Manches davon wird der Inselbesucher bereits in den nächsten Monaten verwirklicht finden, vieles muß aber auch den kommenden Jahren vorbehalten bleiben. Entscheidend aber ist, daß man auf Norderney fest entschlossen ist, nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren: für alle Inselbesucher den Begriff des Königs "Kurgast" Wirklichkeit werden zu lassen.


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