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Weihnachtsausgabe Badekurier 1954
 
Seite 8

Nordsee-Badefreuden auch im Winter!

Das Norderneyer Seewasser-Wellenschwimmbad ist eine für ganz Europa einmalige balneologische Anlage

WellenbadDie alten und neuen Freunde unserer Insel bestätigen es immer wieder, daß man auf Norderney Dinge vorfindet, die es sonst an der Nordseeküste in dieser Form nicht gibt. Es soll an dieser Stelle ausnahmsweise einmal nicht von den natürlichen Vorzügen unseres Eilandes oder seinem glanzvollen Kulturleben gesprochen werden, sondern von einer Einrichtung, die man dem genialen Sinn kühner Bautechniker verdankt, dem Norderneyer Seewasser-Wellenschwimmbad. Von Jahr zu Jahr stärker konzentriert sich das Interesse der Inselgäste auf dieses jahreszeitlich völlig unabhängig alle Nordseebadefreuden garantierende Bauwerk, so daß es einmal angezeigt erscheint, dieser Anlage einen eigenen Artikel zu widmen. Besonders interessant ist, daß das Norderneyer Seewasser-Wellenschwimmbad bis jetzt die einzige Anlage dieser Art in Europa geblieben ist, denn das bekannte Budapester Gellertbad verfügt nur über Süßwasser, kann daher auch keinerlei Funktionen als überdimensionale Klimakammer ausüben, wie es auf Norderney der Fall ist. Weitgereiste Leute und Fachmänner, die es wissen müßten, behaupten sogar, daß auch die Neue Welt jenseits des Ozeans ein Wellenbad mit Seewasser in der Norderneyer Art nicht kennt. Schlüssige Beweise für diese Feststellungen liegen jedoch nicht vor, so daß wir die Einmaligkeit der Anlage vorsichtshalber nur auf Europa beschränken wollen.

Der Gedanke zur Errichtung eines Seewasser-Wellenschwimmbades entsprang dem Wunsche nach Ersatz für das Strandbad bei kaltem und schlechtem Wetter und einer hiermit in Verbindung stehenden etwaigen Saisonverlängerung. Die durch die Wellenbewegung hervorgerufene feinste Zerstäubung des Seewassers gestaltet die Schwimmhalle außerdem zu einem Inhalatorium großen Stils, das ruhende Wasser dagegen bietet die im Meere nicht immer gegebene Gelegenheit zur Ausübung von Schwimm- und Springsport und von Wasserspielen.

Entsprechend seiner Zweckbestimmung besteht der Baukomplex aus drei Teilen: Vorhalle, Schwimmhalle und Nebenräume. Die Vorhalle mit Kasse und Wäscheausgabe vermittelt die Zugänge zur Schwimmhalle und dem Flügel des Sockelgeschosses, der als Auskleideraum zur Verfügung steht. Hinter der Wäscheausgabe befindet sich der Wäschetrockenraum mit Kulissentrockenapparat.

Die Schwimmhalle erhält ihr besonderes Gepräge durch das rund 45 m lange und 11 m breite Schwimmbecken. Der flache Teil des Schwimmbeckens, zu dem eine breite gerundete Treppe führt, dient für Nichtschwimmer, der tiefere Teil (größte Wassertiefe rund 3,60 m) für Schwimmer. Während an der einen Längsseite der Halle im Erd- und Obergeschoß Auskleidezellen und Schränke eingebaut sind, zieht sich an der gegenüberliegenden Längsseite nur ein Erdgeschoß entlang, daß in drei Abtreppungen den Zuschauerraum enthält. Darüber fällt das Licht durch zwanzig rund 5 m hohe Fenster in die Halle. Hinter dem tiefsten Teil des Schwimmbeckens hat die Wellenmaschine mit ihren zwei 5 x 3,50 m großen Schwenkkörpern, die die Wellenbewegung erzeugen, Aufstellung gefunden. Darüber erhebt sich das Gymnastikpodium, auf dem auch das 3-m-Sprungbrett angebracht ist. Zwei 1-m-Sprungbretter befinden sich zu beiden Seiten des hohen Sprungbrettes auf dem Schwimmbeckenumgang. Die Nebenräume, wie Ruheräume, Brausen, je für Damen und Herren, sowie die Wirtschaftsräume liegen in seitlichen Anbauten.


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