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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1954
 
Seite 16

Als im Jahre 1395 der dänisch-schwedische Krieg beendet war, zogen die an Seeräuberei gewöhnten Vitalienbrüder nach Ostfriesland, wo sie bei den Häuptlingen des Landes einen freundlichen Empfang erhielten. Gemeinsam wurden nun alle nur greifbaren Schiffe geplündert und ganze Schleppzüge gekaperter Schiffe heimgebracht. Das Haus tom Broek unterstützte sie am meisten und gab ihnen den Hafen von Marienhafe, wo damals ein Zugang zur Nordsee bestand, den die Vitalienbrüder vergrößerten, und den Ort und die Kirche befestigten, deren Turm zugleich als Auslug und Seezeichen diente.

Besonders die reichen Hansa-Kaufleute hatten unter diesen Seeräubern zu leiden, und es gab Zeiten, wo die Nord- und Ostsee von ihren Schiffen fast leergefegt war, und sich kaum noch ein Schiff aus dem Hafen wagte. Ein gemeinsamer Zusammenschluß der Hanseaten, besondere der Städte Lübeck und Hamburg, brachte in dieser Not Hilfe. Bei der Insel Neuwerk wurden im Jahre 1402 die Seeräuber endlich geschlagen und Klaus Störtebeker und Wichmann mit viele anderen nach hartem Kampf gefangen und nach Hamburg gebracht, wo sie auf dem "Grasbrook" hingerichtet wurden. Durch Verrat eines Mannes soll Klaus Störtebeker in dieser Schlacht besiegt worden sein. Im Schutze des Nebels soll das Steuer seiner Kogge festgelegt worden sein, so daß ihn das Schiff der Hamburger, die "Bunte Kuh", rammen konnte. Das alte Volkslied erzählt von seinem Untergang. Für seine Freilassung soll er den Hanseaten versprochen haben, den Hauptmast seines Schiffes mit Gold zu füllen, aber vergeblich; er wurde doch hingerichtet. Im Tode noch hat er, der Sage nach, elf von seinen Genossen das Leben gerettet, als er ohne Kopf an ihnen vorbeischritt, und diese daraufhin, seiner letzten Bitte gemäß, begnadigt wurden.

Räuber Störtebeker


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