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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1955
 
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Im Blickpunkt: Norderney 1956

Neue Ideen im Dienste des Kurgastes

BildUeber 50.000 Inselgäste haben in den zurückliegenden zwölf Monaten Norderney erlebt. Zahlreicher als je zuvor nach dem Kriege führte sie ein ausnehmend hold gesinnter Wettergott an unsere Gestade. Allerdings galt es zuerst einmal jenes Mißtrauen zu überwinden, das der kalte und feuchte Sommer 1954 vielen Urlaubshungrigen vor der Nordsee (und nicht nur diesem Feriengebiet!) einflößen konnte. Es dauerte nämlich lange Wochen, bis sich unsere Insel so bevölkerte, wie man es angesichts des Tag für Tag lachenden Sonnenhimmels sonst gewohnt ist. Erst einmal auf Norderney, dehnten unsere Gäste dann aber auch ihren Inselaufenthalt um so länger aus. Wenn die Herbstkurzeit 1955 einen um fast 50 Prozent höheren Besuch aufwies als im Vorjahre, dann darf diese Erscheinung sicherlich nicht nur im Sonnenhunger unserer September- und Oktobergäste zu suchen sein, sondern nicht minder in der steigenden Erkenntnis von dem gesundheitlichen Wert gerade eines Kuraufenthaltes außerhalb der Hauptreisezeit. Diese Entwicklung wird noch verstländlicher, wenn man berücksichtigt, welche Anstrengungen Norderney rnit neuen Einrichtungen zur Förderung der Bequemlichkeit seiner Kurgäste unternommen hat. Es sei hier nur an den Strandexpreß erinnert, der innerhalb weniger Monate (und im ersten Jahre seines Norderney-Einsatzes) fast 150.000 Personen beförderte!

DünenDie Auffassung, daß der Startschuß zur neuen Saison erfolgt, wenn der letzte Kurgast heimfährt, gilt für Norderney nicht. Einmal genießen von Jahr zu Jahr mehr Erholungsuchende die Vorzüge des Nordseeklimas im Herbst und Winter, zum anderen aber reift heute nur das zur Verwirklichung heran, was schon seit Monaten eingehende Erörterung fand. Schon jetzt erhalten die Bazar-Gebäude und (bis Golfplatz-Restaurant einen freundlichen Außenanstrich. In neuem Farbgewande wird sich in Kürze auch die Badehalle am Januskopf präsentieren. Daneben erfolgt eine Ueberholung der Konzertmuschel im Kurgarten, die, verbunden mit einer Akustikverbesscrung, neuer Beleuchtung und Ansichts-Umgestaltung, der günstigeren Durchführung geschlossener Veranstaltungen im Kurpark dienen soll. Etwa vierzig der bisher allsommerlich am Nordbadestrand postierten, beinahe schon historischen Badekarren haben ihre hochrädrigen Fahrgestelle verlassen und wurden im Dünengelände neben der Konditorei Cornelius eingebaut. Hufeisenförmig aneinandergereibt und mit neuen festen Dächern versehen, sollen sie künftig als neue stationäre Umkleideanlage dienen, die noch durch eine Süßwasser-Duscheinrichtung ihre sinnvolle Ergänzung findet. An verschiedenen Stellen der Kuranlagen wurden darüber hinaus schon jetzt Verbesserungen und Verschönerungen in Angriff genommen. Der die Hauptverbindung zum Nordstrand herstellende Knyphausenweg bekommt so einen Grassoden-Belag: an zahlreichen Stellen erfahren die Geländer an der Strandpromenade und die Einzäunungen der kleineren Strandübergänge eine zum Teil gänzliche Erneuerung. Alle vorbereitenden Arbeiten hindern selbstverständlich nicht daran, die bisher im Logierhaus "Bazar", jetzt im Kurhaus, befindlichen Leseräume für unsere Gäste durchgehend geöffnet zu halten. Insbesondere zu Weihnarhten und zu Silvester sollen die Kurhotels in Tätigkeit sein. Das vom 5. bis 17. Dezember seiner alljährlichen gründlichen Überholung unterzogene Seewasser-Wellenschwimmbad hält seinen Betrieb mit Ausnahme dieser technisch bedingten Unterbrechung ganzjährig aufrecht.

Augenblicklich beschäftigen sich die verantwortlichen Männer des Bades mit umfassenden Planungen, die auf längere Sicht gedacht, eine Fortentwicklung aller Anlagen und Einrichtungen insbesondere entlang der einzelnen Strandstrecken ebenso zum Ziele haben, wie das Sicherstellen einer harmonischen Einfügung neu zu errichtender Bauten in den großzügig angelegten Gesamtplan. Erfaßt wird durch diesen Plan in erster Linie die an das Wasser grenzende Gegend vom Hafen über den Westbadestrand und die Kaiserstraße bis zum Nordbadestrand, ferner der sogenannte innere Kurbezirk um das Wellenbad, das Kurhaus. das Kurmittelhaus und die Parkanlagen. Bei dem Vorhaben will man auch die Möglichkeiten zur endgültigen Lösung der Norderneyer Verkehrsverhältnisse berücksichtigen, wobei sich alle beteiligten Stellen darüber einig sind, den inneren Kurbezirk und den Ortskern nach wie vor weitgehend vom Kraftverkehr zu befreien. Ferner verfolgen die Planungen den Zweck, die Norderneyer Kureinrichtungen noch mehr als bisher für eine ganzjährige Beanspruchung auszubauen und sie für den Kurgast noch behaglicher und bequemer zu gestalten. Wenn nähere Einzelheiten zu diesem Fragenkomplex auch erst in den nächsten "Bade-Courier"­ Ausgaben mitgeteilt werden können, so sei schon heute gesagt, daß die Ideen von den gegebenen Möglichkeiten an der fast sechs Kilometer langen Strandpromenade ausgehen. Hier will man zwischen Meer und Ort einen neuen Mittelpunkt des Kurlebens entwickeln, gleichzeitig aber auch die Zentren des reinen Badebetriebes unter Erhaltung des Landschaftsbildes erweitern.


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