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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1956
 
Seite 13

Nur so am Rande...

Wer in der Stillen und Heiligen Nacht seine Gedanken nach Uebersee sendet, sollte die Phantasiereise an der äußersten Nordwestecke Deutschlands unterbrechen. Dort steht in Wattnähe Norddeich-Radio.

Von hier aus werden die Weihnachtswünsche in alle Richtungen der Weltmeere gesendet. Das machen Männer, die soviel zu tun haben, daß ihnen förmlich die Köpfe dröhnen. Seit Tagen waten sie in Arbeit. Bis zu 30.000 Weihnachtswünsche senden sie um den Globus. Auch in die fernsten Häfen und Enken der Welt. Dazu kommen noch die Seefunkgespräche. Diese von den Herzen diktierten Wünsche werden von fünfzig bis sechzig Männern - sie arbeiten in drei Schichten - in den Aether gejagt. Die meisten dieser Männer kennen die große Welt der Schiffahrt aus eigener Erfahrung. Ihren Kollegen auf See wünschen sie ruhiges Wetter. Aber wie so manches Mal sind am Heiligen Abend alle Wetterdämonen los. Dann sprüht Norddeich­Radio in erhöhtem Maße die Zeichen DAN durch die Luft. DAN, das ist das Rufzeichen von Deutschlands größter Funkstation.


"Wünschen Sie Gruppe A oder C?" Diese im Reisebüro oft gestellte Frage bereitet manchem Reiselustigen noch einiges Kopfzerbrechen. Er weiß zwar, daß ein Urlaubsquartier in Gruppe A billiger ist als in den Gruppen C und D, also demnach auch in A weniger Komfort haben dürfte als in C oder D. Aber er kennt selten die genauen Unterschiede. Um dem abzuhelfen, hat man sich geeinigt, für die Unterbringung der Gäste folgende Einteilung zugrunde zu legen:

Gruppe A: Einfaches, sauberes Zimmer in Privatquartieren ohne fließendes Wasser. Gruppe B: Bessere Privatzimmer, überwiegend mit fließendem Wasser im Raum oder abschließbarer Waschgelegenheit. Gruppe C: Beste Zimmer in Privathäusern oder Pensionen, Fließwasseranlage, und zwar Warm- und Kaltwasser im Zimmer. Gut ausgestattetes Frühstückszimmer, soweit es sich um Pensionshäuser und Fremdenheime mit Vollpension, d. h., Morgenkaffee, Mittag- und Abendessen, handelt. Gruppe D: Zimmer in Hotel­Pensionen und Hotels mit fließendem Kalt- und Warmwasser, getrennte Aufenthalts- und Speiseräume, sehr gute moderne Einrichtung. Gruppe E: Beste Hotelzimmer mit ausreichendem Komfort in bester Lage, siehe Gruppe D. Zimmer mit Bad oder Bäder im Hause, möglichst Hotelhalle.


Der Eisenbahn-Bäderverkehr zu den Ostfriesischen Inseln wird im nächsten Jahre 70 Jahre alt sein. Es war 1885, als sich die Eisenbahn zum ersten Male veranlaßt sah, regelrechte Bäderzüge einzuführen, nachdem der Besuch auf den Ostfriesischen Inseln, nicht zuletzt durch die Anlage der Eisenbahnstrecke von 1856 an überhaupt stark zugenommen hatte. Nachdem die Eisenbahn 1856 bis Emden ging, wurde die Weiterfahrt meist durch Post- und Privatwagen bewerkstelligt. Einige Jahre vorher, 1869, war die Eisenbahnstrecke von Oldenburg nach Leer, 1876 die von Ihrhove nach Neuschanz in Betrieb genommen worden. 1883 war dann die Küstenbahn von Emden nach Aurich und über Norden nach Wittmund in Betrieb genommen, und zum Schluß folgte 1892 die Eisenbahnstrecke von Norden nach Norddeich, die durch den verstärkten Verkehr nach Norderney und Juist notwendig geworden war. Seit dieser Zeit werden im Sommer alle Küstenhäfen, aus denen die Bäderschiffe fahren, direkt von der Eisenbahn bedient.


Ein deutlicher Hang zur Inanspruchnahme gesteigerten Komforts macht sich in den letzten Jahren auch bei den durch Gesellschaftsreiseunternehmungen nach Norderney vermittelten Inselgästen bemerkbar. Nach den jetzt abgeschlossenen Feststellungen einer Norderneyer Reiseleitung dominierte während der letzten Aufenthaltszeiträume die Gruppe C. Auch die noch bessere Gruppe D konnte ihren Anteil verbessern.


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