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Weihnachtsausgabe Badekurier 1956
 
Seite 14

Unsere "Weißen Schwäne"

Die schmucke Inselflotte, die Norderney nicht nur während des Sommers, sondern - einmalig für die ostfriesischen Inselbäder - auch weitgehend unabhängig von Ebbe und Flut während des ganzen Jahres mit dem Festlande verbindet, verdient es einmal, näher betrachtet zu werden. Unter diesen "weißen Schwänen" des Wattenmeeres findet man nicht nur das älteste deutsche Seebäderschiff, sondern in einigen Monaten auch das modernste derartige Fahrzeug der Seebäderflotte.

Im übernächsten Jahr wird die "Frisia II" 70 Jahre lang im Dienst gewesen sein. Alllerdings ist dieser nur 98 Tonnen große Dampfer unseren Inselbesuchern zumeist nicht bekannt, da er ausschließlich zwischen Carolinensiel und Spiekeroog verkehrt. Nur drei Jahre jünger war die "Fri­sia IX", der einzige bis zum vorigen Sommer noch übrig gebliebene Raddampfer der Inselflotte. Dank seiner breiten Konstruktion lag dieses 276 Tonnen große Schiff auch bei stürmischerem Wetter sehr ruhig auf dem Wasser. Als den heutigen Verkehrsanforderungen nicht mehr entsprechend wurde es dennoch nach jahrzehntelangem Einsatz zwischen Norderney und dem Festlande vor einigen Monaten endgültig außer Dienst gestellt. Das erste modernere Dampfschiff der Inselflotte entstand 1908. Es ist die heute noch unermüdlich verkehrende "Frisia III". Mit einer Wasserverdrängung von 230 BRT und konstruktionsmäßig auch für den winterlichen Versorgungsverkehr gedacht, stellte dieses Fahrzeug vornehmlich in den harten Kriegsjahren die einzige Festlandsverbindung dar. Aber auch in den letzten Wintern boxte sich das tapfere Fahrzeug immer wieder in zahllosen Eisfahrten durch das Wattenmeer. Sowohl sommers wie winters wird die "Frisia III" seit 1953 unterstützt von einem größeren, schnelleren und stärkeren Fahrzeug, dem Motorschiff "Frisia IV". Dieses Inselschiff trägt den Namen eines 1944 in der Girondemündung versenkten Bäderdampfers. Nicht weit davon ging im übrigen ein weiteres Inselschiff an der Atlantikküste durch Kriegseinwirkung verloren.

Das größte im Norderney-Verkehr befindliche Schiff ist die "Frisia I", ein 1928 erbauter Dampfer, der allerdings nur vom Frühjahr bis zum Herbst eingesetzt wird. Die AG Reederei Norden-Frisia verfügt dann noch über drei weitere Passagierschiffe, und zwar die "Frisia VI", die "Frisia X" und die "Frisia XV". Während die bisher genannten Fahrzeuge, mit Ausnahme der "Frisia II" ausschließlich ich für den Norderney ­ Verkehr eingesetzt sind, bedienen die drei letztgenannten Schiffe zum Teil auch die Verbindung mit Juist. Dank ihres geringen Tiefganges eignet sich die 1939 erbaute, nur 76 Tonnen große "Frisia VI" hierfür ganz besonders auch bei ungünstigen Fahrwasserverhältnissen. Die beiden äußerlich kaum zu unterscheidenden Motorschiffe "Frisia X" und "Frisia XV" entstanden 1935 bzw. 1949. Sie sind mit einer Wasserverdrängung von 331 und 209 Tonnen Fahrzeuge eines modernen, schnellen Typs. Vornehmlich den Kraftfahrern unter unseren Gästen sind dann noch die drei Fracht- und Versorgungsschiffe "Frisia V", "Frisia VII" und "Frisia XIV" bekannt, denn diese Fahrzeuge werden besonders während des Sommers auch als Autotransporter eingesetzt.

Alle diese Fahrzeuge sind ausschließlich für die Wattschiffahrt gebaut. Eine Ausnahme macht lediglich die neue "Frisia IV", die mit einer Wasserverdrängung von 413 Tonnen die Klassifizierung für Küstenfahrt und Helgolandverkehr besitzt. Dieses Motorschiff wird daher besonders gerne auch für die immer wieder beliebten Norderney - Hollandfahrten eingesetzt.


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