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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
In verkehrsmäßiger Hinsicht will das Staatsbad seinen bisherigen Weg durch Anschaffung zweier weiterer Volkswagenzüge fortsetzen. Trotz des 1957 keineswegs besonders günstigen Wetters wurden auf dieser Linie vom Juni bis zum September nicht weniger als 178.000 Fahrkarten verkaufr, während die Beförderungsziffer 1956 erst bei 89.000 Personen lag. Durch Einsatz zweier neuer "Dünen-Expresse" und dem gleichbleibend erhofften Verkehrs - Zuspruch ist 1958 dann die Benutzung von zusätzlichen Autobussen nicht mehr erforderlich. Man darf ferner hoffen, daß die möglicherweise auch durch die Inbetriebnahme neuer Verkehrsmittel während der letzten 12 Monate nicht mehr weiter angestiegene Zahl von nach Norderney übersetzenden Kraftwagen ohne neues Anschwellen bleibt, denn nur dann können die Norderneyer Bemühungen, die Insel auch weiterhin vom sonst ortsüblichen Verkehrschaos freizuhalten, Erfolg haben. Im Zuge dieser Einschränkungsbemühungen liegt es aber auch, den nun einmal notwendigen Verkehr in Formen zu bringen, die ihn möglichst reibungslos ablaufen lassen. Von Bedeutung sind daher die Planungen der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Aurich, einen Umbau der Norderneyer Hafenanlagen mit dem Ziel vornehmen zu lassen, sie besser als bisher auch der Saison - Spitzenbelastung anzupassen. Ein erster Abschnitt dieser Anlagen, den Norderneyer Hafen und seine Kai-Anlagen wesentlich aufnahmefähiger zu machen, wird unter Umständen ebenfalls schon 1958 zur Verwirklichung heranreifen, und zwar vor Beginn der eigentlichen Hauptreisezeit. Von erheblichem Interesse ist aber auch die Tatsache, daß sich die Bundesvermögenverwaltung als Eigentümerin der ehemaligen Flugplatzanlagen dazu entschlossen hat, das gesamte Gebiet zum Teil in Sofortmaßnahmen zu eintrümmern. Verschwinden werden also die häßlichen alten Zementbrocken, die Drahtzäune und Eisengitter.
Mit besonderen Nachdruck hat sich das Staatsbad Norderney - um ein letztes wichtiges Problem anzusprechen - einer Steuerung des Zelt- und Campingwesens auf Norderney mit dem Ziel angenommen, hier unter allen Umständen ganz fühlbare Einschränkungen im Interesse des Gesamt-Kurlebens durchzusetzen. Ohne daß seitens der Kurverwaltung bisher hier irgendwelche Einflußmöglichkeiten bestanden, hat auf diesem Gebiete gerade 1957 eine nicht mehr länger zu vertretende Entwicklung eingesetzt. Schon unmittelbar nach Beendigung der Hauptreisezeit hat die Kurverwaltung Verhandlungen zur Klärung des Problems mit allen beteiligten Stellen aufgenommen. Sie dauern zur Zeit noch an, da die zu entscheidenden Fragenkomplexe sehr umfangreicher Art sind und halbe Maßnahmen ihren Sinn verfehlen. Über die im Werden befindliche neue Regelung des Zelt- und Campingproblems wird das Prospektmaterial der Kurverwaltung und der Frühjahrs - "Bade-Courier" noch in allen Einzelheiten unterrichten.