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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1957
 
Seite 19

Den nachstehenden Norderney-Bericht entnahmen wir einer deutschen Wochenzeitschrift unserer Tage, deren Name schamhaft verschwiegen sein möge, da der "Tatsachenbericht" kein Körnchen Wahrheit enthält.

"Die Einwohner des eleganten Nordseebades Norderney erzählen sich seit einiger Zeit öfter als gewöhnlich Geschichten über die naheliegenden Seehundbänke. Nach dem Kriege hat die Zahl der Seehunde mehr als gewohnt zugenommen. Die Jagd von Seehunden ist im allgemeinen verboten, das heißt: nur Jäger mit einer amtlichen Genehmigung dürfen Seehunde jagen.

Seehunde werfen im allgemeinen nur ein Junges. Selten sind es Zwillinge. Und da eine Seehundsmutter nur ein einziges Junges aufziehen kann, verstößt sie das schwächere. Der arme, mutterlose Zwilling kommt dann meist laut klagend an den Strand gepaddelt, wo er von Fischern aufgegriffen und mit Milch hochgepäppelt wird. Er wird sehr schnell zutraulich, gewöhnt sich an seinen Pfleger und folgt ihm wie ein junger Hund.

Vor nicht allzulanger Zeit passierte eine seltsame, man könnte fast sagen, sensationelle Geschichte. Der Besitzer einer Segeljacht kaufte von einem Fischer einen jungen Seehund. Das Tier gewöhnte sich schnell an seinen Herrn und wurde bei allen Fahrten an Bord mitgenommen. Bald vertauschte es die Milchflasche gegen fette Heringe. Eines Tages geriet die Segeljacht in Seenot. Urplötzlich war Sturm aufgekommen. Eine gewaltige Bö brachte das Boot zum Kentern. Der Besitzer und seine junge Frau klammerten sich an die umgeschlagene Jacht. Der junge Seehund verschwand dagegen in dem ihm vertrauten, feuchten Element. Kurze Zeit später tauchte er im Hafen auf, Umschwamm die dort verankerten Boote, und klagte laut. Da die Fischer das Tier kannten, wußten sie sehr bald, was mit der Jacht geschehen war. Ein Rettungsboot wurde bemannt und fuhr aus. Es kam gerade noch zurecht, um den bereits völlig erschöpften Besitzer mit seiner Frau aus dem Wasser zu ziehen. So rettete der verstoßene Zwillings-Seehund seinem Herrn das Leben."


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