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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1959
 
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Die Ruhe wird uns wohlig bewußt durch das leise Vibrieren der Motoren. Möwen folgen uns. Ihr Flug ist leicht, hurtig und wendig, sie umkreisen uns, als stünde das Schiff still. Selbst ohne Flügelschlag sind sie rascher als die Masten, über denen sie hoch oben segeln. Dann lassen sie sich herab, fliegen knapp über dem Wasser, gleiten an den breiten flachen Wellen auf und ab, immer eben über Wellenberg und Wellental, und setzen zuletzt auf dem Meere auf. Sie schaukeln mit den Wellen und bleiben nun hinter uns zurück.

Wer daheim mit hastigen Blicken auf die Armbanduhr die Zeit prüft, die ihm zwischen dem Drängen der Arbeit für einen Imbiß oder für ein paar Seiten Lektüre bleibt, der lebt auf dem Schiff im Paradies der Zeitlosigkeit. Wer in der Stadt die Minuten gezählt hat, die dieser und jener Weg ihm raubt, sieht hier Stunde um Stunde den Möwen zu. Dies köstliche Nichtstun ist reicher als manche Rastlosigkeit.

Am Abend verwandelt sich das Blau in flüssiges Silber. Das Wesenlose des Himmels ist zum Spiegel der untergegangenen Sonne geworden, auch das Meer. Keine Kimmung gibt es mehr, nur das ungeheure Silber ringsum. Und darin schweben jetzt zwei Formen, ein Leuchtturm und ein Schiff, das uns begegnet. Sie beide schweben in dem flüssigen Silber dieser allumfassenden stillen Welt.

Mit einem Blinkfeuer meldet sich wieder die Küste. Licht um Licht geht auf, das ferne dunkle Land wird in seinen Lichtern sichtbar. Die Nacht zündet sie an. Hafen und Küstenhöhen tragen jetzt die irdischen Sterne der Straßen und Häuser. Es ist das verwirrende Bild eines ungeheuren Brillantschmucks.

Fahr vorüber, Schiff! Das Land hat Grenzen, hinter dem Lebendigen steigt das Ende auf. Die See aber kennt keine Grenzen und kein Ende. Wir spüren nichts als Meeresstille und glückliche Fahrt.

das neue "Frisia"-Bäderschif


So sieht das neue "Frisia"-Bäderschiff aus, das bereits zur neuen Reisezeit seinen Dienst nach Norderney aufnimmt. Es ist 52,5 m lang, 8,8 m breit, und hat mit Höchstbesetzung von 900 Personen 2 m Tiefgang. Grundsätzlich für Wattfahrt vorgesehen, wird es dennoch nach den Klassifizierungsvorschriften des Germanischen Lloyd für Fahrt in See gebaut. Am Oberdeck befinden sich 240 Sitzplätze, in der großen Halle des Mittelschiffes 186 und in dem Vorschiff-Salon 100. Achtern liegen die Kammern für eine 13 köpfige Besatzung. Gebaut wird das, auch mit einem FT-Raum ausgestattete Schiff, von Jos. L. Meyer in Papenburg/Ems.


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