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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1959
 
Seite 15

Der Seemann: Wege im Wasser

Die Zufahrt von der offenen See her ins Norderneyer Seegat ist durch die Nordergründe und dem Nordwestgrund abgeriegelt. Da die über die Gründe führenden Fahrwasser, Dove - Tief und Schluchter, geringe Tiefen haben, kann die Insel nur von Schiffen mittleren Tiefgangs erreicht werden. Beide Fahrwasser sind infolge der ständig von West nach Ost sich verschiebenden Platen und Sände starken Veränderungen unterworfen; zeitweise versandet eines von ihnen völlig, so daß dann die Betonnung eingezogen werden muß. Nach längerer Unterbrechung ist kürzlich die Schluchter - Betonnung wieder ausgelegt worden. Im allgemeinen bietet das Dove - Tief für die Schiffahrt die günstigeren Tiefenverhältnisse und gilt deshalb als Hauptfahrwasser. Die geringste Tiefe beträgt zur Zeit 1,60 m bei mittlerem Springtidenniedrigwasser. Interessierte können die neuesten Peilpläne jederzeit auf dem Tonnenhof am Norderneyer Hafen einsehen. Wegen der geringen Tiefen im Dove - Tief und Schluchter kann man im allgemeinen nur um die Zeit des Hochwassers einlaufen. Bei stärkerem Seegang ist jedoch das Einlaufen für alle Fahrzeuge durch auftretende Grundseen gefährlich.

Das von See nach Norderney fahrende Schiff muß zunächst die Heultonne "Norderney", die weit draußen auf fast 20 m Wasser liegt, ansteuern. Dann folgt die Leuchtglockentonne "Dove - Tief", bei der man noch rund 10 m Wassertiefe mißt. Bei Tage richtet man sich bei der Einsteuerung weiter nach den Tonnen, deren Lage den Veränderungen des Fahrwassers jeweils angepaßt wird. Nachts geben die Richtfeuer für das Dove - Tief und Schluchter - Fahrwasser Anhalt. Sie werden ganz gelöscht, wenn eines der Fahrwasser versandet oder so gekrümmt ist, daß es nicht mit einem Richtfeuerpaar gekennzeichnet werden kann. Die Einsteuerung in das Dove - Tief wird nachts noch durch Leuchttonnen erleichtert. Die Richtfeuer wurden im Jahre 1936 mit elektrischen Lichtquellen versehen. Damit diese wegen der Veränderlichkeit der beiden Fahrwasser leicht den Standort entlang der Küste wechseln können, ist am Nordstrand eine etwa zwei km lange Erdkabelspeiseleitung vorhanden, von der in Abständen von 75 m jeweils aus einem der vorhandenen 25 Anschlußkästen der Strom für die beiden Feuer entnommen wird. Diese Anschlußkästen wurden noch vor einigen Jahren bei jeder Sturmflut überspült und standen dann zum Teil ganz unter Wasser. Bei den letzten größeren Sturmfluten des Winters 1954/55 trat dieser Fall wieder ein und das Richtfeuer fiel dadurch ganz aus. Für die von See kommenden Schiffe ist jedoch eine einwandfreie sichere Befeuerung des verhältnismäßig schmalen Schluchter- und Dove - Tief - Fahrwasser erforderlich. Das Kabel wurde nun an den durch Wasser gefährdeten Stellen auf Veranlassung des Wasser- und Schiffahrtsamtes Norden so weit zurückverlegt, daß von dieser Seite Störungen nicht mehr auftreten können. Die abgängigen unterirdischen Schaltkästen sind durch Stahlbetonschächte ersetzt, in welchen die Kabelanschlußkästen untergebracht sind. Auftretende Schäden können nunmehr schnell behoben werden.

Wie stark die Fahrwasserverhältnisse den Aenderungen durch Strömung und Sandwanderung unterliegen, kann jeder Inselbesucher feststellen. Die großen Richtfeuermasten am Nordstrand erhalten ihre Postierung bald hier, bald dort. Sie gehören zum Bild der Norderneyer Seefront schlechthin, aber nur wenige Gäste werden sich bisher Gedanken über die außerordentliche Bedeutung dieser Anlagen gemacht haben.

Vom Dove - Tief aus gelangt man dann in das "Riffgat", wie das um den Westkopf von Norderney herumführende Fahrwasser genannt wird. Es hat Wassertiefen von mehr als 20 m, ist ebenfalls betonnt und befeuert und führt an den Buhnenköpfen entlang dicht an der Insel vorbei zum Hafen. Die Schiffe können so - wenn die Wasserstände es erlauben - jederzeit sicher in den Hafen von Norderney gelangen.

Polizeikreuzer "Hannover"


Unter den Gästen, die in diesem Jahre Norderney ansteuerten befand sich erfreulicherweise auch das Niederäschsische Landeskabinett, das hier eine Sitzung abhielt. Unser Bild zeigt die um ihren Kabinettchef, Ministerpräsident Kopf (vierter von links), am Bug des Polizeikreuzers "Hannover" versammelten Mitglieder der Landesregierung beim Einlaufen in den Inselhafen.


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