Norderney

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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier

Nach diesem Inselgeschehen von gestern und heute, mit seinen schon vollendeten Vorhaben, wird das "Norderney von morgen" am sinnfälligsten demonstriert durch die Planungen um ein neues Kurmittelhaus. Diese Maßnahme ist auch ein entscheidender Bestandteil des 1956 vom Staatsbad und für das Staatsbad erarbeiteten Ausbauplanes. Sie bildet wahrscheinlich auch das bislang größte auf Norderney in diesem Rahmen zur Verwirklichung heranreifende Vorhaben. Seit der ersten Idee zur Erstellung einer solchen Anlage vor fünf Jahren haben kaum Zweifel über die Notwendigkeit bestanden, für Norderney ein zeitgemäßes, neues Kurrnittelhaus zu schaffen. Offen mußte allerdings vorerst noch der Zeitpunkt der Durchführung bleiben. Zu klären war in diesem Zusammenhang vor allem das Problem des günstigsten Standortes und das Raumprogramm. Von nicht minderer Wichtigkeit erwiesen sich die umfangreichen Überlegungen zur Art späterer Folgemaßnahmen. Die Inangriffnahme eines solch umfangreichen Vorhabens konnte keinesfalls als isolierter Einzelkomplex angesehen werden. Die Höhe der erforderlichen Mittel galt es unter Berücksichtigung all dieser Konsequenzen ebenso zu fixieren wie die Möglichkeiten zu ihrer Aufbringung. Zur Lösung einer kaum übersehbaren Fülle von Einzelproblemen architektonischer, medizinischer und bäderbetriebswirtschaftlicher Art wurden schon vor vielen Monaten durch die Staatshochbauverwaltung Spezialfirmen und auf diesem Gebiet besonders versierte Beratungsingenieure eingeschaltet, denn nicht ausgereifte Projekte oder Versäumnisse in Planungs- und Finanzierungsüberlegungen lassen sich gerade bei solchen Vorhaben später kaum oder nur mit enormen Schwierigkeiten und Kosten korrigieren. Der Lageplan auf Seite 9 verdeutlicht das Stadium der Projektierungen bei Drucklegung dieses Heftes. Das neue Kurmittelhaus soll nach diesem Plan an die Stelle des alten Gebäudes treten. Parallel zum Kurhaus und Wellenbad, mit einem Flügel zum Weststrand, ordnet es sich derart in die anderen Kuranlagen ein, daß eine große Gartenfläche zwischen Wellenbad, Kurhaus und Kurmittelhaus entstehen kann. Sie wird dazu geeignet sein, endgültig dann den ebenfalls während der letzten Jahre neugestalteten Kurplatz mit dem Kurgarten zwischen Kurhaus und Kurhotel zu verbinden. Diese großräumigere und großzügigere Gestaltung der Parkflächen um das Kurhaus war schon immer ein Bestandteil aller Planungen, weil der ständig steigende Besuch zu Erweiterungen einfach zwingt. Sie jetzt im Zusammenhang mit der Schaffung des neuen Kurmittelhauses eines Tages verwirklichen zu können, ist daher sicherlich ein besonders erfreulicher Ausblick. Man hat ferner schon projektiert, am neuen Kurmittelhaus entlang und um die gesamte zusätzlich entstehende Rasenfläche herum, gedeckte Wandelhallen erstellen zu können, reizvoller Aufenthaltsort bei regnerischer oder sonst ungünstiger Witterung, kurz: während aller Tage, an denen das Kurhaus oftmals nicht ausreichte, die Fülle der Besucher aufzunehmen. Bei einem Entscheid über die Standortfrage sprach außerdem noch die außerordentlich wichtige Möglichkeit mit, den ersten Abschnitt des Kurmittelhauses zu vollenden, während der Betrieb im bisherigen Gebäude aufrecht erhalten wird. Unterbrechungen in der Abgabe insularer Kurmittel werden also kaum zu erfolgen brauchen.

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