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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Ab 23 Uhr setzte ein langsames Abflauen des Sturmes ein; aber noch am Morgen des 17. Februar wehte ein Nordwest der mittleren Stärke 9, und in Böen wurde noch Windstärke 10 bis 11 erreicht. Die Böen waren allerdings weniger hart und nicht mehr so häufig. Stürme der beobachteten Stärke sind an der Nordsee keine Seltenheit. Als seltenes Ereignis in statistischem Sinne wird jedoch die Dauer dieses Sturmes zu bezeichnen sein. Das breite, fast die ganze Nordseeküste überdeckende Sturmfeld war mehr als 12 Stunden vorhanden und dabei stets auf die innere Deutsche Bucht gerichtet. Die ganz außergewöhnlich hohe See und Brandung, die Höhe der Brecher wurde bei Norderney auf 4 bis 5 Meter geschätzt, lassen sich zwanglos aus der Stärke und Dauer des Sturmes erklären.
Was die Sturmflut auf Norderney in erster Linie an den Sicherungswerken anrichtete, waren Schäden am westlichen Teil der Inselschutzmauer, wo Wandelbahn - Belag, Herdmauer und die dahinterliegenden Böschungen an einigen Stellen durch Hinterspülung zerstört wurden. Diese Schäden rangierten in der Klasse II, in der die Wasser- und Schiffahrtsbehörden Aufwendungen zwischen 200.000 DM und 1 Million DM zusammengefaßt hatten. Zur Schadensgruppe III (Schäden über eine Million DM) gehörten die größeren Abbrüche am nördlichen Teil des Norderneyer Schutzwerkes zwischen der Marienhöhe und dem Januskopf. Auch hier waren Brandung und Hinterspülung die Ursache der Verwüstungen.
Schon wenige Stunden nach Eintritt der Sturmflutschäden begannen auf Norderney die ersten Inselsicherungsarbeiten. Sandsäcke wurden herangeflogen, die Stromversorgung nach Ausfall des überfluteten Haupttransformatorenhauses wieder in Gang gebracht.