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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1962
 
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WiederaufbauNorderney befand sich trotz aller Schäden in einer verhältnismäßig noch günstigen Lage, kein Mensch hatte Verletzungen erlitten oder gar sein Leben eingebüßt. Eine wesentliche Aufgabe der ersten Tage war es, zahlreiche Keller in Häusern auszupumpen, bis zu denen sich die Fluten vorübergehend Bahn geschaffen hatten. Alle Maßnahmen waren von Ruhe, Zuversicht und dem festen Bemühen getragen, die in Kürze anlaufende Frühjahrssaison planmäßig beginnen zu können. Daher erfolgten schon sogleich Fühlungnahmen zwischen dem Staatsbad, den Organen des privaten Fremdengewerbes und den für die Inselsicherung verantwortlichen Wasserbaubehörden. In wenigen Tagen konnte der erste Kessel des ebenfalls erheblich überfluteten neuen Maschinenhauses des Staatsbades anlaufen. Mit Bundeswehrhubschraubern trafen Innenminister Bennemann und Wirtschaftsminister Dipl.-Ing. Graaff auf Norderney ein, um sich hier erste Eindrücke über die erforderlichen Maßnahmen zu verschaffen. Diesen Vertretern der Landesregierung konnte bereits in großen Zügen die Planung der Wasserbauer zur grundlegenden Umgestaltung weiter Teile der Norderneyer Seefront vorgelegt werden. Es gab keine großen Instanzen- und Dienstwege auch im Hinblick auf die sehr schwierige Materialbeschaffung. Und über das "Wie" konnte im Prinzip bald Übereinstimmung erzielt werden. Der erste Teil der Instandsetzungsarbeiten begann am Weststrand zwischen der neuen Liegehalle des Staatsbades, die übrigens völlig unversehrt blieb, und der Milchbar an der Kaiserstraße. Hier handelte es sich in erster Linie um die Wiederherrichtung der Strandpromenade und der dahinterliegenden Böschungen. Wesentlich umfangreicher waren die Maßnahmen zwischen Kaiserstraße und Januskopf. Man hatte sie ursprünglich in mehreren Etappen gedacht, um vor allem Beeinträchtigungen des Kurlebens durch den zwangsläufigen Baustellenlärm zu vermeiden. Im Interesse einer möglichst zügigen Durchführung des Vorhabens entschloß man sich dann jedoch, in einer Phase durchzuarbeiten. Die Aktionen vor der Kaiserstraße starteten nach Anlieferung des Baumaterials, zum überwiegenden Teil riesige Stahlspundbohlen, die als dreifaches Schutzwandsystem zu dienen hatten, im späten Frühjahr. Sie dauerten, unvermeidlicherweise, während des ganzen Sommers an. Man ging aber auch an die Beseitigung der vielen nicht unwesentlichen Schäden an den Privathäusern. Von Flut und Sturm in Strandnähe demolierte Baulichkeiten des Staatsbades wurden, soweit sich ihre Wiederherstellung nicht mehr lohnte, beseitigt. An anderen Stellen begann man mit dem Errichten von neuen Schutz- und Badehallen. Trotz der Baumaßnahmen vor der Kaiserstraße und teilweiser Überflutung sowie Salzverkrustung durch die überkommende Brandung konnten weite Teile der reizvollen Grünanlagen vor der Kaiserstraße gehalten werden. Die beschädigten Zuwegungen zum West- und Nordstrand zeigten sich bald wieder in passierbarem Zustand. Das Norderneyer Kurleben dieses Jahres mußte zwar unter vielen erschwerenden Begleitumständen anlaufen, aber es kam - im Gegensatz zu einigen vielleicht allzu pessimistischen Ansichten auch manch festländischer Freunde unserer Insel - noch fast programmgemäß in Gang.


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