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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1963
 
Seite 3

Das Regiment des Meeres erlischt nie:

Vom Seewind

StrandSeebaden und Inselkur bilden eine unlösliche Einheit, das gilt für Norderney, dank seines Seewasser - Wellenschwimmbades, auch während der Wintermonate. Nur wenn im Februar für einige Wochen die Zeit der Generalüberholung der Anlage heranrückt, muß man auf diesen Vorzug verzichten. Hier soll ohnehin von einer anderen Art des Badens gesprochen werden, das ohne Wellenbad auch dann stattfinden kann, wenn draußen der Frost seine Herrschaft angetreten hat und selbst das Salzwasser der Nordsee, das sonst ziemlich beständig gegen Kältegrade ist, zu Eisschollen erstarrte. Wir meinen das Einswerden mit der winterlichen Seeluft an sich. Man kann es heute kaum noch bestreiten, daß diese Luft auf den am Meer Heilung und Erholung suchenden Menschen einen weit größeren Einfluß ausübt, als das Seewasser. Es hat das seine Ursachen alleine schon in den chemischen Unterschieden zwischen Land- und Seeluft. Man wird hier eines höheren Ozongehaltes teilhaftig, und schon vor langen Jahrzehnten nachgewiesene Mengen von Jod und Brom in dem Meeresodem üben bestimmte Reizwirkungen auf die Zelltätigkeit aus.

Trotzdem bleibt am bedeutsamsten der Salzgehalt, den die Luft an der See aufweist. Skeptikern kann man durchaus einräumen, daß dieser Faktor nicht völlig konstant ist. Er tritt vielmehr abhängig in seiner Stärke von der Richtung und Kraft des Windes in Erscheinung. In jedem Falle aber bleibt die besondere Zusammensetzung der Seeluft erhalten und damit ihre Wirkung in doppeltem Sinne. Ihre Einflüsse machen sich nämlich sowohl auf die Atmungsorgane als auch auf die Haut bemerkbar. Dasselbe Gefühl, das man nach einer intensiven Waschung unter einer sprühenden Dusche hat, nach dem Verlassen eines Dampfbades - und das sich meist als angenehmes, wohliges Wärmeempfinden bemerkbar macht, - das spürt man nicht nur hier in der wärmeren Jahreszeit nach dem Seebaden, sondern das ist gleichermaßen auf der Gesichtshaut zu konstatieren nach einem winterlichen Inselspaziergang. Auch bei verhältnismäßig ruhigem Wetter ist dieser Salzgehalt auf den Lippen und auf den Brillengläsern zu merken, besonders bei Spaziergängen am Strand.

Um aber auch schon einen Blick auf den Sommer zu geben: dann merkt man, wie salzig hier alles ist, vor allem auch beim Wattenwandern, wenn bei starker Sonnenbestrahlung eine besonders intensive Luftverdunstung auftritt. Die Wirkung des Salzgehaltes der Luft auf die Atmungsorgane steht der ja schon seit undenklichen Zeiten bekannten überaus wirkungskräftigen Benutzung der Salinen von Binnenlandsbädern in nichts nach.


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