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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1963
 
Seite 8

FischkutterDas weiträumige Schloß, einst Residenz der Großherzöge, beherbergt heute das interessante Landesmuseum. Die Stadt selbst ist immer noch reich an alten Bürgerhäusern und klassizistischen Bauten, die an jene geruhsamen Zeiten erinnern, da die Grafen von Oldenburg, die Könige von Dänemark und die Herzöge und Großherzöge hier weilten und hofhielten. Etwas nördlich der Stadt liegt das schlichte Landschlößchen Rastede. Man nennt es gelegentlich das Oldenburger "Sanssouci", und gewisse Verbindungen sind in der Tat gegeben, wenn auch mit dem Unterschied, daß dieses Anwesen noch seinem einstigen Zweck dient, denn hier wohnen noch die Nachfahren des Oldenburger Herrscherhauses. An eine andere Dynastie erinnert weiter in nördlicher Richtung die alte Stadt Jever.

Doch wir wollen ja nach Norddeich, und da müssen wir unter teilweiser Benutzung der hochmodernen Europastraße 8 durch das Ammerland westwärts. Direkt am Wege liegt das Zwischenahner Meer mit dem Bad Zwischenahn, nicht nur bekannt als aufstrebender Kurort, sondern auch dem kunstgeschichtlich und historisch Interessierten durch seinen charakteristischen Glockenturm, der, wie häufig in diesem Lande, gesondert neben der Kirche steht. In Zwischenahn findet man auch das Ammerländer Bauernhaus, ein Gebäude aus dem Jahre 1605, das mit all seinen alten Geräten ein getreues Spiegelbild unserer Vorfahren ist. über Westerstede geht es weiter zur heutigen "Hauptstadt" Ostfrieslands und Sitz der Bezirksregierung, nach Aurich. Hier erinnert das Wirken der "Ostfriesischen Landschaft", des ältesten bekannten europäischen Parlaments, an die ruhmvolle Geschichte des Landes. Das Schloß enthält die aufschlußreichen Bildnisse der ostfriesischen Fürsten, und die klassizistische Stadtkirche beherbergt einen wunderschönen mittelalterlichen Flügelaltar, der von einem Antwerpener Meister gefertigt wurde. Die weiträumige Moorlandschaft, die fast das gesamte Gebiet zwischen Leer, Aurich und Westerstede bedeckt, weist auch ihre eindrucksvollen Besonderheiten auf. Zu erwähnen sind hier vor allem die Treibhäuser von Wiesmoor. Wo noch vor wenigen Jahrzehnten nur wenige ärmliche Kolonisten hausten, hat man heute mehr als 100.000 Quadratmeter Glasdächer über den ausgedehnten Gärtnereibetrieben, in denen vornehmlich Gurken, Tomaten und Erdbeeren für das In- und Ausland gezogen werden. Die nahen Torffelder liefern das Brennmaterial für das Torf-Kraftwerk, dessen Strom nach ganz Nordwestdeutschland geht. Mehr als 150.000 Besucher kommen alljährlich hierher, um die größten Treibhäuser Deutschlands zu besichtigen. Nur wenige Kilometer westlich dieses hochmodernen Komplexes blieb in Ost- und Westgroßefehn die Landschaft der alten Fehnschiffer-Siedlungen erhalten, wo an stillen Kanälen noch die Windmühlen stehen und alte Klappbrücken den Verkehr von Ufer zu Ufer vermitteln.


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