--> https://www.norderney-chronik.de/themen/insel-stadt/presse/nbz/wbk/1963/seite_017.html

NorderneySeiten-Ende

53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

Das Jahr 1398Das Jahr 1797Das Jahr 1849Das Jahr 1862Das Jahr 1873Das Jahr 1948Das aktuelle JahrHilfe/Info

Insel/Stadt | Bilder/Prospekte | Daten/Fakten | Kunst/Kultur

Chronik der Insel | Betriebe und Einrichtungen | Insel und Küste | Insel und Stadt Historisch | Küstenschutz | Presse | Vereine

Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier

Seite Presse | Norderneyer Badezeitung | Sonderausgaben | Badekuriere: Frühjahrsausgaben | Sonderausgaben | Weihnachtsausgaben | 1950-1959 | 1960-1969 | 1970-1979 | 1980-1989 | 1990-1999 | 2000-2003

Seite zurückÜbersichtnächste SeiteFenster schliessen
Weihnachtsausgabe Badekurier 1963
 
Seite 17

Die Möwe ist bei all ihrer schnittig-eleganten Flugerscheinung ein sehr bequemer Küstenräuber, der auf freier See glatt verhungern würde. Die Tiere nehmen das übermäßige Entgegenkommen der Menschen gerne an, bevölkern scharenweise die Stelle, wo sich die Futterspender aufhalten und stürzen sich dann gierig auf alles, was freßbar ist. Wenn eine Seezunge oder ein Aal sich einmal ins Watt verirrt und nun bei ablaufendern Wasser ziemlich schutzlos an der Oberfläche treibt, dann sind diese Meeresbewohner vor dem silberglänzenden Vogel weitgehend sicher, denn die Möwe kann nicht tauchen und Fische fangen.

Eine natürliche Regelung des Möwenbestandes hatte man sich vergeblich von dem strengen und langen Winter 1962/63 erhofft. Doch während ein Massensterben bei vielen Vogelarten einsetzte, blieb der Möwenbestand fast unversehrt. Im Gegenteil: er kam von allen Vogelarten am besten durch den Winter. Viele Methoden zur Eindämmung dieser Raubvögel wurden gemacht. Wesentliche Unterstützung können alle diese Maßnahmen durch den Kurgast selbst finden, der Nahrungsreste künftig nicht mehr an Möwen verfüttert. Und um alle Besorgnisse hinsichtlich einer zu weit gehenden Drosselung des im Binnenland für die Nordseevogelwelt fast symbolhaften Tieres zu zerstreuen, sei hier das erwähnt, was Dr. Goethe, Leiter des Wilhelmshavener Instituts für Vogelforschung und selbst internationaler Möwenforscher, sagte: "Hege und Pflege zur Erhaltung eines annähernd harmonischen Verhältnisses in der Nordseevogelwelt werden niemals zur Ausrottung der Silbermöwe führen. Auch die Freude und die Achtung des Naturfreundes gegenüber dem großen Vogel wird dadurch ebensowenig eingeschränkt, wie die Spannung und Ehrfurcht des Forschers, dem die Silbermöwe trotz aller bisherigen Erforschung noch viele Rätsel aufgibt".

Noch vieles andere, was Norderney an Bewohnern von Tier- und Pflanzenwelt hat, sollte künftig weitaus mehr, auch von den Gästen, schützend behandelt werden. Ein Betreten des Vogelbrutgebietes am Südstrandpolder z. B. muß vermieden werden.


NBZ - Weihnachtsbadekurier 1963 Hilfe/Info Logo der Chronik © 2002-2024 H.-H. Barty Seitenanfang