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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1964
 
Seite 15

HafenTäglich einmal verkehrte die "Fahrende Post" von Norden über Hilgenriedersiel nach der Insel und in umgekehrter Richtung. Für eine Reise benötigte sie dreieinhalb Stunden. Das Reisen mit der "Fahrenden Post" brachte den Vorteil, daß die Badegäste von Norden aus bis zur Insel durchfahren konnten, hatte aber den Nachteil, daß die Reisenden anstatt wogender Wellen nur feuchte Sandbänke und Rinnsale zu sehen bekamen. Auch der Frachtverkehr benutzte den Weg übers Watt.

Vor ungefähr hundert Jahren zahlten Erwachsene für eine Fahrt von Geestemünde nach Norderney etwa vier Reichsthaler. Kinder unter 10 Jahren und begleitende Dienstboten zahlten zwei Reichsthaler und 15 gute Groschen. Rückfahrkarten waren billiger: sechs Reichsthaler für Erwachsene und drei Reichsthaler und 15 Groschen für Kinder und begleitende Dienstboten. Mit dem Fährschiff konnten die Besucher des Seebades Norderney schon für zwölfeinhalb Groschen von Norddeich nach der Insel fahren. In diesem Preis war die Benutzung eines Wagens auf der Insel von der Reede in das Dorf einbegriffen. Reisegepäck bis zu zehn Pfund wurde frei befördert.

Mit der "Fahrenden Post" von Emden über das Watt nach Norderney kostete die Fahrt pro Person einen Reichsthaler und 25 Groschen, von Norden aus nur einen Reichsthaler. Als Anno 1883 die Küstenbahn in Betrieb genommen wurde, endete sie in Norden. Nunmehr tauchten mancherlei Probleme auf, die Dampfer-Anlegestelle Norddeich mit dem Bahnhof Norden in Verbindung zu bringen. Als aus der geplanten Pferdebahn nichts geworden war, kaufte die Reederei ausgediente Linienwagen zur Bewältigung des Verkehrs Norden - Norddeich.

Aber auch mit diesem System dauerte es nicht allzulange, wobei uns wohl für immer verborgen bleiben wird, was mehr als Hemmnis in Erscheinung trat: das mangelhafte Norder Pflaster oder die zu schlechte Federung der Wagen. Wahrscheinlich kam beides zusammen. Wenn auch das Pflaster in Norden noch heute stellenweise sehr verbesserungsbedürftig ist, alles andere wandelte sich seither ganz grundlegend. Siebenmal verkehren in den Hauptreisemonaten die Inselschiffe in beiden Richtungen (sonnabends und sonntags gibt es noch eine zusätzliche Spätverbindung), und die vor zwei Jahren neu in Dienst gestellte Autofähre bedient in Richtung Insel und Festland je vier Reisen pro Tag (sonnabends noch eine fünfte). Selbst jetzt während der Wintermonate werden täglich je vier Abfahrten von Norddeich und Norderney geboten, davon jeweils zwei (von Montag bis Sonnabend) im Autofährdienst.


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