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(aber auch sonst jederzeit zu empfehlen)
Als Tee zum ersten Male im 17. Jahrhundert nach Europa kam, und hier bis heute vor allem in Ostfriesland heimisch wurde, war dieses Getränk bereits Jahrtausende alt. Wohin es sich verbreitete, ging ihm der Ruf voraus, daß es Leib und Seele zusammenhalte und die beste Schule der Selbstbeherrschung sei. Wer Tee trank, war des Lobes voll, und wer ihn servierte, bewies in schöner Geste seine Höflichkeit. So kannten und lieben noch heute die vorbildlichen Meister asiatischer Gelassenheit den Tee, auf dessen genußreichen Geschmack auch sie allerdings erst 400 nach Christi Geburt kamen, um dann dieses edle Getränk zu einem wahrhaft zeremoniellen Kult zu erheben.
So wurde Tee auf Grund seines bekömmlichen Aromas zu einem "Genuß", und zwar zu einem jederzeit gesunden Mittel, das zugleich beruhigt und belebt, stärkt und beglückt.
Zuerst auf dem Land-, dann auf dem Seewege brachten russische, holländische und englische Kaufleute Kunde und Kost des Tees aus dem Fernen Osten nach Europa, und es dauerte verhältnismäßig gar nicht lange, bis Tee (mit Ausnahme des Wassers) das wohl populärste Getränk der Welt wurde.
Tee, so sagen seine leidenschaftlichen Freunde, adelt den Geschmack und ist doch ohne jeden Dünkel: liebkosend flüstert er jedem, der sein reines Aroma genießend schlürft, sein zärtliches Du entgegen und gibt auf vornehmste Weise dem Glücklichen seinen persönlichen Lebensstil. Ganz gleichgültig, ob am englischen Hofe beim unentbehrlichen "five-o'clocktea" oder in einer ostfriesischen Stube beim geheiligten "Elfer". Und nicht nur da: Überall, wo Menschen Wert auf Besonderes legen, pflegen sie die unverbrüchliche Freundschaft mit dem Tee.
Allerdings, um so ganz und richtig auf seinen Geschmack zu kommen, will der Tee - seiner Eigenart gemäß - mit Liebe zubereitet, mit Aufmerksamkeit serviert und mit Andacht genossen werden. Nicht einfach "mal zur Abwechslung" Tee trinken. Gewiß: er kostet nicht viel, aber dieses Getränk ist doch etwas zu Kostbares, als daß man sich nur oberflächlich mit seinem belebenden Genuß begnügen könnte, "Plör" nämlich verdirbt den Charakter.