--> https://www.norderney-chronik.de/themen/insel-stadt/presse/nbz/wbk/1965/seite_013.html

NorderneySeiten-Ende

53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

Das Jahr 1398Das Jahr 1797Das Jahr 1849Das Jahr 1862Das Jahr 1873Das Jahr 1948Das aktuelle JahrHilfe/Info

Insel/Stadt | Bilder/Prospekte | Daten/Fakten | Kunst/Kultur

Chronik der Insel | Betriebe und Einrichtungen | Insel und Küste | Insel und Stadt Historisch | Küstenschutz | Presse | Vereine

Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier

Seite Presse | Norderneyer Badezeitung | Sonderausgaben | Badekuriere: Frühjahrsausgaben | Sonderausgaben | Weihnachtsausgaben | 1950-1959 | 1960-1969 | 1970-1979 | 1980-1989 | 1990-1999 | 2000-2003

Seite zurückÜbersichtnächste SeiteFenster schliessen
Weihnachtsausgabe Badekurier 1965
 
Seite 13

Das alte und das neue Norderney

Wohl noch nie entstand so viel Neues auf Norderney, wie in den letzten zehn Jahren, und es fehlte nicht an Mahnern, die immer wieder gegen einen vermeintlich drohenden Verlust des altvertrauten Inselbildes ihre Stimme erheben zu müssen glaubten. Die Bauten des Staatsbades (beginnend mit der neuen Kraftzentrale, der Umgestaltung des Kurplatzes und vielen anderen Vorhaben, die gärtnerischen Neuanlagen an der Kaiserstraße und an verschiedensten weiteren Stellen) und die zahlreichen Bemühungen von privater Seite, mit dieser Dynamik von Modernisierungen oder Neubauprojekten Schritt zu halten, sie sind heute einfach kein Diskussionsgegenstand mehr. Konzertpavillons in moderner Form, neuzeitliche Schutz- und Liegehallen, breite Doppel-Strandpromenaden, sie gehören zu Norderney, als wenn sie eh und je hier gewesen wären. Warum sich hier letztlich alles einordnet, ist auch kein Rätsel. Das Antlitz Norderneys wird immer geformt sein von Meer und Wind, dem Rhythmus des allbeherrschenden Wassers. Was sich hier gegen die Elemente nicht bewährt, verschwindet von selbst, unterliegt den Naturgewalten. Doch lassen wir zu einer Sache, die noch vor wenigen Monaten ein "heißes Eisen" par excellence war, eine bekannte deutsche Journalistin zu Worte kommen: "Dreieinhalb Jahrzehnte beherrschte der Wasserturm die Silhouette von Norderney. Seit diesem Sommer jedoch hat die Insel ein zweites optisches Wahrzeichen: ein zwölfgeschossiges Hochhaus. Die Chronistin gesteht, ihr gefällt der direkt an der Seefront gelegene Kubus, dem die traditionelle Fassade der "Bremer Häuser" zu weichen hatte. Natürlich ist es schade, ewig schade um dies berühmte Stück Norderney. Aber da es nun einmal nicht zu retten war, tat man gut daran, sich für eine konsequent moderne Lösung zu entscheiden. Sie ist zudem - und das übersehen die Kritiker gern - hier eher vertretbar als auf einer der anderen Inseln. Sie knüpft an Gegebenes an. Denn "städtisch" mit großen anspruchsvollen Häusern bestückt, ist Norderney schon seit wilhelminischen Tagen. Die vergangenen Monate haben wieder einmal gezeigt: wenn der Sommer zum milden Winter entartet, ist dieser "Stadtcharakter" ein von den Kurgästen dankbar genossener Vorzug. Dann bewähren sich die kostspieligen Investitionen. Hoch auf zusammenlegbaren Stahlrössern steuert man die Düneneinsamkeit an, über der der Nordost den Himmel blank gefegt hat. Und kehrt am Abend braungebrannt heim in ein blitzblankes Städtchen, das just in dem Moment, da ihm ein modernes Hochhaus wuchs, auch den Kurswert seiner "wilhelminischen" Vergangenheit ansteigen sieht. Denn zusammen mit der "Prinz-Heinrich-Mütze" sind auch andere Attribute der Belle Epoque wieder in Mode gekommen. In Norderney, wo man sie reichlich besitzt und wo man sie hübsch renoviert hat, weiß man es und freut sich darüber."

Hochhaus

Auf den folgenden "Badekurier"-Seiten soll darzustellen versucht werden, daß sich das Alt-Norderney gegen die Symbole der neuen Inselstadt durchaus behauptet und daß "Einst" und "Jetzt" hier durchaus eine Synthese eingingen.


NBZ - Weihnachtsbadekurier 1965 Hilfe/Info Logo der Chronik © 2002-2024 H.-H. Barty Seitenanfang